Simone Cardoso Lisboa Pereira und Maria Cristina Danta Vanetti
Ziel: Bewertung der potenziellen Virulenz von Klebsiella-Isolaten aus enteralen Diäten in Krankenhäusern, um Maßnahmen zur Kontrolle nosokomialer Infektionen, insbesondere bei kritischen Patienten, zu unterstützen.
Methoden: Die phänotypische Expression der äußeren Membran der Kapsel, die Produktion des Siderophors Aerobactin, die Menge des Kapselpolysaccharids, die hämolytische und Phospholipase-Aktivität sowie die Resistenz gegen therapeutisch eingesetzte Antibiotika wurden bei 15 Stämmen von K. pneumoniae und sechs von K. oxytoca untersucht. Diese Isolate wurden aus enteralen Diäten in zwei öffentlichen Krankenhäusern im Bundesstaat Minas Gerais, Brasilien, gewonnen.
Ergebnisse: Der hypermukoviskose Phänotyp wurde bei einem der K. pneumoniae-Isolate (6,7 %) beobachtet. Es wurden Kapselserotypen der Typen K1 bis K6 beobachtet, von denen vier K5-Isolate von K. pneumoniae und eines K4 waren. Unter den Bedingungen dieser Studie wurde keine Aerobactinproduktion, hämolytische Aktivität oder Lecithinaseaktivität beobachtet. Alle Isolate wiesen Resistenzen gegen die Antibiotika Amoxicillin und Ampicillin auf, waren jedoch empfindlich gegenüber den Antibiotika Cefetamet, Imipenem, Cloranfenicol, Gentamicin und Sulfamethoxazol/Trimethoprim. Die K. pneumoniae-Isolate aus Krankenhaus B wiesen häufiger Resistenzen gegen die untersuchten Antibiotika und Mehrfachresistenzen gegen mindestens vier Antibiotika auf. Die Unterschiede im Profil der Antibiotikaresistenzen unter den Klebsiella-Isolaten ermöglichten es, sie in acht Antibiotikatypen zu klassifizieren. Bei den Isolaten wurde keine Produktion von Breitband-β-Lactamasen beobachtet.
Schlussfolgerung: Die durch diese Studie gewonnenen Daten stützen die Hypothese, dass Klebsiella-Isolate aus enteraler Nahrung potenzielle Erreger für nosokomiale Infektionen sind.