Mieke Uyttendaele, Ahmed Abdel Moneim, Siele Ceuppens und Fouad El Tahan
In Industrieländern werden zunehmend durch Lebensmittel übertragene Krankheitsausbrüche bei Frischprodukten gemeldet. Auch in Entwicklungsländern stellen durch Lebensmittel übertragene Krankheiten eine erhebliche Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar, doch Daten zur Lebensmittelsicherheit, insbesondere zur mikrobiellen Lebensmittelsicherheit von Obst und Gemüse, sind in Entwicklungsländern rar. In der vorliegenden Studie wurden die gesundheitliche Qualität und Sicherheit von ägyptischem Salat und Erdbeeren aus Primärproduktion oder inländischem Einzelhandel durch Zählung der fäkalen Indikatororganismen Escherichia coli und Coliforme sowie durch Nachweis von Salmonella spp. bewertet. Zwölf Farmen in drei verschiedenen Regionen Ägyptens wurden besucht und neben Erdbeeren (18) und Salat (18) auch Bodenproben (12) und Proben von Bewässerungswasser (12) entnommen. Darüber hinaus wurden in drei verschiedenen Arten von inländischen Einzelhandelsverkaufsstellen, d. h. offenen Märkten, Geschäften und Verbrauchermärkten, Proben für Erdbeeren (30) und Salat (30) entnommen. Die Salmonellenprävalenz in ägyptischen Frischprodukten war sehr hoch, nämlich 42 % (20/48) bei Salat und 29 % (14/48) bei Erdbeeren. Das Vorkommen von Salmonellen war mit erhöhten Konzentrationen von E. coli und Coliformen verbunden. Beobachtungen aus diesem eingeschränkten Datensatz legen nahe, dass die mikrobiologische Qualität und Sicherheit von Salat und Erdbeeren in der Primärproduktion Ägyptens erheblichen regionalen Unterschieden unterliegt, die vermutlich mit Unterschieden in der Qualität des Bewässerungswassers zusammenhängen. Darüber hinaus nahm die mikrobiologische Qualität und Sicherheit von Salat und Erdbeeren im Einzelhandel mit der Größe und dem Organisationsgrad des Einzelhandelsgeschäfts zu.