Christopher H. Sommers, O. Joseph Scullen, George C. Paoli und Saumya Bhaduri
Francisella tularensis ist der Erreger der Tularämie, einer pestähnlichen Krankheit, die Tiere und Menschen befällt und im letzten Jahrhundert große Pandemien verursacht hat. Er wird auch als biologischer Kampfstoff eingesetzt und kann durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel und Wasser übertragen werden. In dieser Studie wurde der Einsatz einer von der US-amerikanischen Food and Drug Administration zugelassenen Technologie, 254 nm ultraviolettes Licht (UV-C), zur Inaktivierung von F. tularensis Utah-112 (einem Nagetierpathogen) auf Lebensmitteln und Lebensmittelkontaktflächen untersucht. Der D10-Wert, die UV-C-Dosis, die zur Inaktivierung eines Log Mikroorganismus erforderlich ist, betrug auf Agarplatten bei einer niedrigen UV-C-Intensität von 100 μW/cm2/s ungefähr 0,71 mJ/cm2. Bei Verwendung eines handelsüblichen UV-C-Förderbands (5 mW/cm²/s) inaktivierten 0,5 J/cm² >7 log KBE von F. tularensis Utah 121 auf Agarplatten. Bei 0,5 J/cm² inaktivierte UV-C >4 log KBE von Utah-112 in Exsudaten von Rind, Huhn, Wels, Frankfurter und Bratwurst, die auf Edelstahlcoupons inokuliert wurden, und >7 log KBE wurden bei 1 J/cm² UV-C eliminiert. Ähnliche Ergebnisse wurden erhalten, als die Exsudate auf Polypropylen hoher Dichte inokuliert wurden. Bei einer UV-C-Dosis von 1 J/cm² wurden auf Hühnerbrust, Rindersteak und Welsfilets etwa 0,5 log KBE inaktiviert und auf Frankfurter und Bratwürsten etwa 1,9 log KBE. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass der routinemäßige Einsatz von UV-C bei der Lebensmittelverarbeitung Arbeitern und Verbrauchern einen gewissen Schutz vor F. tularensis bieten würde.