Mohamed H. Atwa, Ibrahim M. El-Sabagh, Haitham M. Amer, Samy Saad, Ausama A. Yousif und Mohamed A. Shalaby
Der Stamm ZH501 des Rifttalfiebervirus (RVFV) wurde ursprünglich während des Ausbruchs 1977 in Ägypten aus einem menschlichen Patienten isoliert. Dieser Virusstamm wird seit 1980 am Veterinary Serum and Vaccine Research Institute (VSVRI) in Ägypten zur Herstellung eines inaktivierten RVF-Impfstoffs verwendet. Es wurden zwei Subpopulationen von ZH501 mit einem Einzelnukleotid-Polymorphismus (A/G) an Nukleotidposition 847 des Gn-Gens des M-Segments beschrieben. Dieser Nukleotidaustausch beeinträchtigte die Virulenz von RVFV im Mausmodell erheblich. In diesem Bericht wurde die genetische Ausstattung des Gn-Gens des ZH501-VRVSI-Impfstoffvirusstamms analysiert, um seine Sicherheit und Stabilität zu bestätigen. Eine Plaqueanalyse des Impfstoffstammvirus ergab das Vorhandensein von zwei Populationen, die unterschiedliche Plaqueformen produzierten. Die Viren, die große Plaques entwickelten, die denen der virulenten Virusstämme ähnelten, wurden für die genetische Analyse isoliert. Ein Vergleich der Nukleotidsequenz des Gn-Gens der isolierten Viren mit denen des Wildtyps ZH501 und anderer Referenzstämme ergab fünf Nukleotidsubstitutionen, von denen drei Aminosäurenänderungen im reifen Protein hervorrufen können. Eine Proteinanalyse deutete auf eine mögliche Änderung der dreidimensionalen Struktur des Gn-Proteins im Vergleich zum Elternstamm hin. Die Ergebnisse dieser Studie werfen Licht auf die Änderungen, die im Master-Seed-Virus aufgetreten sind, das zur Herstellung des RVFV-Impfstoffs in Ägypten verwendet wurde. Weitere Studien mit Schwerpunkt auf den anderen Gensegmenten von ZH501-VSVRI sind erforderlich, um zu dem Schluss zu kommen, ob es immer noch die beste Wahl für die Impfung gegen RVF in Ägypten ist.