Ernest N Anyabolu
Hintergrund und Ziele: Bei mit dem humanen Immundefizienzvirus (HIV) infizierten Personen können unterschiedliche Grade der Immunsuppression beobachtet werden. Ziel dieser Studie war es, die Faktoren zu untersuchen, die unterschiedliche Grade der Immunsuppression bei dieser Personengruppe beeinflussen könnten.
Methodik: Die Immunsuppression, definiert als CD4<500 Zellen/ml, wurde bei behandlungsnaiven HIV-Patienten untersucht. Body-Mass-Index (BMI), 24-Stunden-Urin-Kreatinin (24HUCr), 24-Stunden-Urin-Protein (24HUP), Kreatinin-Clearance (ClCr), Hämoglobin (Hb) und CD4-Zellzahl wurden bestimmt und die Daten zwischen den Patienten mit unterschiedlichen Immunsuppressionsgraden verglichen, die hier als leicht für CD4 350-499 Zellen/ml, mittel für CD4 200-349 Zellen/ml und schwer für CD4<200 Zellen/ml definiert sind.
Ergebnisse: CD4-Zellzahlen von 200-349/ml lagen bei 31,3 %, CD4-Zellzahlen von 350-499/ml bei 25,4 % und CD4-Zellen ≥ 500/ml bei 122 (31,0 %) der HIV-Infizierten vor. Die Immunsuppression war signifikant mit BMI (df=9, p=0,008), 24HUCr (df=6, p=0,019) und Anämie (df=9, p<0,001) assoziiert. Außer 24HUP war keine dieser drei Variablen ein Prädiktor für eine moderate Immunsuppression (CD4-Zellzahlen von 200-349/ml). Allerdings waren BMI, ClCr, 24HUP und Hb Prädiktoren für eine leichte Immunsuppression (CD4 350–499 Zellen/ml) (p=0,006, p=0,008, p=0,026 bzw. p=0,003).
Schlussfolgerung: In dieser Studie waren Immunsuppressionen unterschiedlichen Ausmaßes vorherrschend. Anämie, Übergewicht und Nierenschäden kamen häufig vor, variierten jedoch bei Personen mit unterschiedlichen Immunsuppressionsgraden im Frühstadium der HIV-Infektion.