Meital Simhi, Yana Shraga und Orly Sarid
Hintergrund: Diese Studie untersuchte Mütter aus dem ultraorthodoxen jüdischen Sektor mit dem Ziel, Informationen zu ihren Ansichten bezüglich Gesundheit und ihrem Verhalten bezüglich der Impfung ihrer Säuglinge zu erhalten. Methoden: Die Studie fand zwischen April und Dezember 2009 statt. Zur Stichprobennahme wurde das Schneeballsystem gewählt, das häufig bei Studien unter Minderheitengruppen verwendet wird. Einschlusskriterien waren Mütter unter dreißig Jahren. Der Fragebogen bezog sich auf Kinder im Alter von 18 bis 24 Monaten. Wir kontaktierten 127 ultraorthodoxe Mütter, von denen 85 (66,9%) sich bereit erklärten, an der Studie teilzunehmen und die folgenden Fragebögen ausfüllten: Ansichten bezüglich Gesundheit, religiöse Ansichten und demografische Daten. Das Impfverhalten wurde durch Überprüfung der Impfausweise von Säuglingen ermittelt. Die Datenanalyse umfasste deskriptive Statistiken, lineare Regressionen und ein Pfadanalysemodell (SEM). Ergebnisse: Die meisten ultraorthodoxen Mütter impfen ihre Kinder gegen Hepatitis B (HBV-97 %), Polio (IPV-89,9 %), Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten (DTaP-89,9 %), Haemophilus influenza b (Hib-89,9 %), Pneumokokken-Infektionen (PCV13-87,3 %), Masern, Mumps, Röteln (MMR-88,6 %) und Windpocken (Var-88,6 %). Die lineare Regressionsanalyse und das Pfadanalysemodell zeigten, dass das Impfverhalten einer Mutter zu einem bestimmten Zeitpunkt (t) von ihrem Impfverhalten zu einem früheren Zeitpunkt (t-1) beeinflusst wird: So ist beispielsweise das Impfverhalten bis zum Alter von zwei Monaten der stärkste Prädiktor für das Impfverhalten im Alter von vier Monaten. Schlussfolgerungen: Es scheint, dass das Verhalten der Mütter hinsichtlich der Impfung ihrer Säuglinge im Alter von zwei Monaten entscheidend für die weitere Gestaltung und Stabilisierung des Impfplans in den darauffolgenden Monaten ist.