Caitlin Helm, Ali Bacharouch und Alexander Blackwood R
Ziel: Der Nutzen von Galactomannan- (GM) und (1-3)-beta-D-Glucan- (BDG)-Tests in Serum und Bronchoalveolarlavage (BAL) bei der Diagnose von invasiver Aspergillose (IA) ist noch unklar. Variable Raten falsch-positiver und falsch-negativer Ergebnisse erschweren dem Arzt das Verständnis und die korrekte Interpretation der Testergebnisse, was zu einer übermäßigen empirischen Behandlung mit Antimykotika führen kann. Ziel dieser Studie ist es, den Nutzen von GM- und BDG-Tests für die Diagnose von IA zu untersuchen.
Methoden: Es wurde eine retrospektive Aktenuntersuchung von Michigan Medicine-Patienten durchgeführt, bei denen zwischen Juni 2013 und März 2016 mindestens ein GM- oder BDG-Test durchgeführt wurde, um die diagnostischen Beweise für IA gemäß den EORTC/MSG-Richtlinien mit den Ergebnissen der GM- und BDG-Tests zu vergleichen. Die Auswirkungen von Piperacillin-Tazobactam und Transplantationen fester Organe auf die Wirksamkeit des Tests wurden ebenfalls untersucht.
Ergebnisse: Die Tests GM-Serum, GM-BAL, BDG-Serum und BDG-BAL wiesen eine Sensitivität von 47,3 %, 88,0 %, 80,0 % bzw. 100 % und eine Spezifität von 87,1 %, 58,3 %, 40,0 % bzw. 16,7 % auf. Die Spezifität des GM-Serumtests betrug 87,1 % für alle Patienten, verglichen mit 44 % bei Patienten unter Piperacillin-Tazobactam. Die Gesamtspezifität der vier Tests betrug 75,8 % bei Patienten mit einer Organtransplantation, verglichen mit 57,6 % bei Patienten ohne Organtransplantation.
Schlussfolgerungen: Diese Studie ergab, dass GM BAL-, BDG-Serum- und BDG BAL-Tests eine höhere Sensitivität als bisher berichtete Daten, aber eine deutlich geringere Spezifität aufweisen, was darauf hindeutet, dass der negative prädiktive Wert dieser Tests höher ist als bisher angegeben. Daher könnten sie als Screening-Tests verwendet werden; der positive prädiktive Wert ist jedoch niedriger als bisher festgestellt, sodass positive Ergebnisse mit Vorsicht verwendet werden sollten. Die Verwendung von Piperacillin-Tazobactam verringerte erwartungsgemäß die Spezifität des GM-Serumtests. Patienten mit soliden Organtransplantationen hatten eine höhere Spezifität im Vergleich zu Patienten ohne Transplantationen, was von früheren Erkenntnissen abweicht.