Marcos Cardoso Rios, Evelyne de Andrade Mota, Layana Tyara Sandes Fraga, Saulo Makerran Loureiro, Tereza Virgínia Silva Bezerra Nascimento, Ângelo Roberto Antoniolli, Divaldo Pereira de Lyra-Junior und Alex Franca
Aufgrund der jüngsten Veränderungen in der Behandlung von Hepatitis C ist der Bedarf an medizinischer Versorgung und Pharmakovigilanz gestiegen. Ziel dieser Studie war die Beurteilung des epidemiologischen Profils, der Arzneimitteltherapie und der Behandlungsreaktion von Patienten mit chronischer Hepatitis C, die in einem ambulanten Krankenhaus im Nordosten Brasiliens mit Interferon plus Ribavirin in Kombination mit Telaprevir (TVR) oder Boceprevir (BOC) behandelt wurden. Es wurde eine retrospektive Überprüfung der in der Hepatologieabteilung des Universitätskrankenhauses der Bundesuniversität Sergipe archivierten Patientenakten durchgeführt. Insgesamt wurden 48 Behandlungen analysiert, wobei TVR (35) das am häufigsten verwendete antivirale Medikament war. Die Gesamtrate der anhaltenden virologischen Reaktion (SVR) nach einer 48-wöchigen Behandlung lag bei 61,5 % bei den Patienten, die TVR erhalten hatten, und bei 50 % bei den Patienten, die BOC erhalten hatten. Wenn die Behandlungsabsicht berücksichtigt wurde, war die SVR-Rate jedoch niedriger und sank auf 22,8 % bei der Behandlung mit TVR und 15,4 % bei der Behandlung mit BOC. Eines der Hauptmerkmale von Patienten, deren Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Anwendung von TVR abgebrochen wurde, war eine Leberzirrhose. Bei einer Kombinationsbehandlung mit Medikamenten kumulieren sich die Nebenwirkungen der verschiedenen Medikamente, wodurch ein schwer kontrollierbares Szenario entsteht. Diese Ergebnisse weisen auf die Notwendigkeit einer multidisziplinären Betreuung und einer Überprüfung der therapeutischen Indikationen oder sogar einer Bewertung der Behandlungserwartung chronischer Hepatitis-C-Träger hin, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Die Verfügbarkeit neuer direkter antiviraler Medikamente wird die Notwendigkeit einer Therapie, die mit erheblichen Nebenwirkungen und geringer therapeutischer Reaktion verbunden ist, überflüssig machen.