Bezuayehu Andualem, Belay Beyene, Melkamu Kassahun, Addisu Kassa, Mulat Zerihun, Gizachew Wubetu, Abebaw Worku
Hintergrund: Trachom wird durch eine Infektion der Bindehaut mit dem Bakterium Chlamydia trachomatis verursacht . Nach dem WHO-Klassifikationssystem führt trachomatöse Trichiasis (TT) zu irreversibler Erblindung. Der äthiopische Bundesstaat Amhara ist am stärksten von TT betroffen. Trotz enormer Anstrengungen ist die Region noch weit vom Ziel entfernt und hat großen Rückstand.
Methodik/Hauptergebnisse: Wir haben eine Überprüfung und Trendanalyse der Trachom-Interventionen der vergangenen Jahre in der Region durchgeführt. Außerdem haben wir einen logischen Rahmen entwickelt, der alle Beteiligten zusammenbringt. Anschließend wurde der neue Ansatz des Interventionsrahmens für TT-Operationen „Das MUSS“ umgesetzt. Der regionale Gesamtrückstand bei TT betrug im Juni 2017 245.504. Von allen Operationen, die zwischen 2012 und Mitte 2017 durchgeführt wurden, wurden 32 % (11.687) nur im Jahr 2016 durchgeführt. Alle zehn Zonen der Region zeigten nach der Umsetzung des neuen Ansatzes in der Region eine dramatischere Leistung als je zuvor. Die Zonen Ost-Gojjam [31,9 % (73.742)], gefolgt von Süd-Gondar [12,3 % (28.491)], nahmen während der Berichtszeiträume des neuen Ansatzes (2015 bis Mitte 2017) den höchsten Anteil an TT-Operationen des nationalen Regionalstaats (NRS) ein. Von den insgesamt 23 Distrikten (Woredas) der Region, die ihren TT-Rückstand abgebaut haben, befinden sich acht in der Zone Ost-Gojjam. Süd-Gondar leistet 36,4 % (14.978) im Jahr 2016 aus allen Berichtszeiträumen der TT-Operationen, die zwischen 2012 und Mitte 2017 durchgeführt wurden. Die Gesichtshygiene-Abdeckung bei Schulkindern lag 2016 und Mitte 2017 bei 90,4 % bzw. 90,8 %. Die Abdeckung mit Latrinenbesitz in Privathaushalten lag in denselben Berichtszeiträumen bei 68,2 % (6.805) bzw. 68,5 % (6772).
Schlussfolgerungen: Der Bundesstaat Amhara hat immer noch einen enormen Rückstand bei der TT. Der neue Ansatz verspricht, den Rückstand bei der TT vor 2020 zu beseitigen. Die nachhaltigen Interventionen (Hygiene und Umwelt) sind noch nicht so stark wie behandlungsbasierte Interventionen.