Arianna Scuteri, Elisabetta Donzelli, Roberta Rigolio, Elisa Ballarini, Marianna Monfrini, Luca Crippa, Alessia Chiorazzi, Valentina Carozzi, Cristina Meregalli, Annalisa Canta, Norberto Oggioni, Giovanni Tredici und Guido Cavaletti
Multiple Sklerose (MS) ist eine neuroinflammatorische und immunvermittelte chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems, die die Myelinscheide der Axone zunehmend schädigt, was zu einer Beeinträchtigung der axonalen Übertragung und zur Entwicklung neurologischer Symptome führt. Die meisten MS-Fälle sind durch einen schubförmigen Verlauf gekennzeichnet, und aktuelle Therapien basieren nur auf der Verwendung immunmodulierender Medikamente, die jedoch den Krankheitsverlauf nicht umkehren können. Unter den neu vorgeschlagenen alternativen Therapien gelten mesenchymale Stammzellen (MSCs) als geeignet für die MS-Behandlung, da sie die Immunantwort modulieren und das Muster der freigesetzten Zytokine verändern können. Bisher wurden ermutigende Ergebnisse mit der Verabreichung von MSCs vor Ausbruch der Krankheit erzielt, hauptsächlich in Tiermodellen der akuten experimentellen autoimmunen Enzephalomyelitis (EAE), in denen MSCs die Entzündung reduzieren und so auch die klinischen Symptome der Krankheit lindern konnten.
Im Gegenteil, nur sehr wenige Studien haben die Wirkung von MSCs auf schubförmig remittierende Krankheitsmodelle untersucht.
Hier haben wir das therapeutische Potenzial der MSC-Gabe sowohl vor als auch nach Ausbruch der Krankheit in einem Tiermodell von MS untersucht, das durch Dark-Agouti-Ratten repräsentiert wird, die an chronischer schubförmig remittierender EAE leiden. Unsere Ergebnisse haben gezeigt, dass bei chronischer schubförmig remittierender EAE die Gabe von MSCs nach dem klinischen Ausbruch der Krankheit die schubförmige Phase vollständig aufheben und die Demyelinisierung des Rückenmarks stark reduzieren kann. Diese ermutigenden Ergebnisse haben gezeigt, dass MSCs eine schützende und reparative Strategie für die MS-Behandlung bieten können.