Ishak Omar und Elaine Harris
Hintergrund: Die Vorteile der Nutzung sozialer Medien für die Meldung unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW) werden langsam anerkannt, nicht nur von Aufsichtsbehörden, sondern auch von Interessenvertretern der Pharmaindustrie und Angehörigen von Gesundheitsberufen (HCPs). Bei richtiger Nutzung könnte sich die Meldung und Überwachung unerwünschter Arzneimittelwirkungen über soziale Medien als effizientes und schnelles Mittel zur Überwachung der Sicherheit nach der Markteinführung erweisen und die Einschränkungen traditioneller Meldesysteme für unerwünschte Arzneimittelwirkungen wie die Unterberichterstattung überwinden. Ziele: Ziel der Studie war es, die Einstellung und das Verhalten der Pharmaindustrie, der HCPs und der Öffentlichkeit gegenüber dem Konzept der Nutzung sozialer Medien als Instrument zur Meldung und Überwachung unerwünschter Arzneimittelwirkungen zu ermitteln. Methoden: Es wurde eine Querschnittsstudie mit 17 Pharmaunternehmen, 46 HCPs und 100 Mitgliedern der Öffentlichkeit durchgeführt. Es wurden Umfragen mit Fragen durchgeführt, die darauf abzielten, signifikante Antworten der Teilnehmer in Bezug auf das Konzept der Nutzung sozialer Medien für Pharmakovigilanzzwecke zu erhalten. Ergebnisse: 83 % der Teilnehmer aus der Öffentlichkeit stimmten zu, dass Patienten eher dazu geneigt wären, vermutete unerwünschte Arzneimittelwirkungen über soziale Medien zu melden, wenn die richtigen Maßnahmen ergriffen würden. 63 % der HCPs glaubten, dass das Konzept, soziale Medien für Patientensicherheitszwecke zu nutzen, umsetzbar wäre. 71 % der Pharmaunternehmen gaben an, dass sie dieses Konzept aus rechtlicher und industrieller Sicht für umsetzbar halten würden. Ethische und Vertraulichkeitsprobleme waren die häufigsten Bedenken der verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine Zusammenarbeit zwischen der Pharmaindustrie, den HCPs und der Öffentlichkeit erforderlich ist, bevor soziale Medien ihr volles Potenzial als Instrument der Pharmakovigilanz entfalten können. Die Studie zeigt auch, dass die Bedeutung der Meldung von Nebenwirkungen in der Öffentlichkeit noch weiter betont werden muss, während möglicherweise zusätzliche regulatorische Richtlinien erforderlich sind, um die Beteiligung von HCPs und Pharmaunternehmen an der Meldung und Überwachung von Nebenwirkungen in sozialen Medien sicherzustellen.