Yousra Zouine*, Meriam Benzalim, Soumaya Alj
Hintergrund: COVID-19, ausgelöst durch SARS-CoV-2, hat sich weltweit verbreitet. Die Krankheit schreitet schnell voran und führt zu schweren und tödlichen Komplikationen. Für das Screening, die Klassifizierung von Patienten und die Vermeidung schwerer Komplikationen wäre es hilfreich, den radiologischen Schweregrad mit nützlichen Biomarkern wie CRP, Leukozyten, Lymphozyten und D-Dimer zu verknüpfen.
Ziele und Vorgaben: Um Patienten zu identifizieren, bei denen das Risiko tödlicher Komplikationen besteht, untersuchte die Forschung die Beziehung zwischen Entzündungsbiomarkerwerten und HRCT-Thoraxbefunden.
Materialien und Methoden: Das COVID-19-Zentrum des Ibn Tofail-Krankenhauses führte diese retrospektive monozentrische Beobachtungsstudie durch. Die Studie umfasste 177 Patienten im Alter von über 18 Jahren, die zwischen dem 1. September 2020 und dem 30. November 2020 mit einer im Labor bestätigten Diagnose von COVID-19 eingeliefert wurden. Aus den Patientenakten wurden retrospektive Daten zu demografischen Merkmalen, Schweregrad der Erkrankung, Labormessungen und radiologischer Bildgebung erhoben. Basierend auf der CT-Schweregradbewertung wurde der Schweregrad der Erkrankung in drei Kategorien eingeteilt: leicht, leicht bis schwer und kritisch. Bei jedem Patienten wurden bei der Aufnahme eine HRCT-Thoraxaufnahme und entzündliche Biomarker eingesandt und die Ergebnisse dokumentiert.
Ergebnisse: An unserer Untersuchung nahmen 61 Patientinnen und 116 Patienten teil. Patienten mit schwerer Lungenbeteiligung sind durchschnittlich 61,9 Jahre alt, während Patienten mit nicht schwerer Lungenbeteiligung durchschnittlich 56,8 Jahre alt sind. Zwischen Alter und Schwere der Lungenbeteiligung besteht eine erhebliche Korrelation (p-Wert: 0,017). Laut den Ergebnissen der HRCT-Thoraxuntersuchung hatten Patienten mit erhöhten CRP-Werten (p-Wert 0,001), D-Dimer-Werten (p-Wert 0,032) und niedrigen Lymphozytenwerten (p-Wert 0,001) eine schwerere Lungenbeteiligung. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass der radiologische Schweregrad bei COVID-19-Patienten stark mit der kapillären Sauerstoffsättigung korrelierte. Der CT-Schweregrad-Score wies im Vergleich zu den CRP-, Leukozyten-, Lymphozyten- und D-Dimer-Werten eine höhere Sensitivität, Spezifität und Gesamtgenauigkeit bei der Vorhersage schwerer, kritischer Fälle und kurzfristiger Mortalität auf.
Schlussfolgerung: Da der Schweregrad der COVID-19-Erkrankung mit dem radiologischen Schweregrad und Entzündungsmarkern korreliert, wird es einfacher sein, Patienten gleich nach der Diagnose in verschiedene Risikogruppen einzuteilen, um eine effiziente Ressourcenzuweisung zu gewährleisten.