Olle Ringdén, Martin Solders, Tom Erkers, Silvia Nava, Pia Molldén, Malin Hultcrantz, Helen Kaipe und Jonas Mattsson
Einleitung: Die Plazenta schützt den Fötus vor dem Immunsystem der Mutter. Wir haben gezeigt, dass aus der Plazenta stammende deziduale Stromazellen (DSCs) immunsuppressiv sind und die Graft-versus-Host-Krankheit heilen können. Das akute Lungenversagen (ALI) ist lebensbedrohlich und es gibt keine spezifische Therapie.
Materialien und Methoden: Ein 33-jähriger Mann mit chronischer myeloischer Leukämie entwickelte nach allogener hämatopoetischer Zelltransplantation und Sepsis ein ALI. Die Blutkultur ergab α-Streptokokken. Er wurde hypoxisch und die Röntgenaufnahme des Brustkorbs deutete auf ein akutes Atemnotsyndrom hin. Er benötigte 15 l/min Sauerstoff über eine Maske.
Ergebnis: Nach der Infusion von 1×106 DSCs/kg am Tag +11 nach der Transplantation stieg die Sauerstoffsättigung augenblicklich von 92 % auf 98 % und stabilisierte sich. Der Sauerstoffbedarf sank und wurde am Tag +16 eingestellt. Die Röntgenaufnahme des Brustkorbs verbesserte sich und normalisierte sich. Erhöhte systemische Werte der proinflammatorischen Zytokine/Chemokine G-CSF, IL-6, IL-8, MCP-1 und TNF-α sanken. Der Patient wurde am Tag +22 mit normalem Röntgenbild des Brustkorbs entlassen. Neun Monate nach der Transplantation ist er am Leben und wohlauf.
Schlussfolgerung: Stromazellen können bei ALI nützlich sein und sollten für diese Indikation weiter untersucht werden.