Buonsenso D, Gargiullo L, Cataldi L, Ranno O und
Einleitung: Obwohl die Pocken 1980 für ausgerottet erklärt wurden, müssen wir angesichts der Terror- und Bioterroranschläge vom September 2001 und der weiterhin prekären weltweiten politischen Lage immer noch davon ausgehen, dass sie eine globale Bedrohung darstellen.
Materialien und Methoden: Wir haben eine E-Mail-basierte Umfrage mit 6 JA/NEIN-Fragen durchgeführt, um das aktuelle Grundwissen über Pocken bei Medizinstudenten, Assistenzärzten und Fachärzten zu ermitteln.
Ergebnisse: Insgesamt antworteten 172 Personen aus 22 verschiedenen Ländern auf unsere E-Mail. 111 waren Studenten (64,5 %), 38 Assistenzärzte (22,1 %) und 23 Fachärzte (13,4 %). Mehr als die Hälfte der Teilnehmer (54,6 %) gaben an, während des Medizinstudiums nie eine Vorlesung über Pocken gehört zu haben und zeigten mangelnde Kenntnisse über grundlegende Konzepte, die im Falle eines bioterroristischen Angriffs nützlich sein könnten (Erkennung typischer Läsionen, natürlicher Verlauf, Differentialdiagnose und Behandlung). Darüber hinaus zeigten Medizinstudenten im Vergleich zu Absolventen ein deutlich geringeres Wissen über grundlegende klinische Fragen zu Pocken (P<0,05).
Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse stützen die Hypothese, dass seit der Ausrottung der Pockenkrankheit ein allgemeiner Rückgang des grundlegenden Wissens über sie zu verzeichnen ist. Diese Beobachtungen geben Anlass zu Bedenken hinsichtlich der medizinischen Vorbereitung auf einen bioterroristischen Angriff.