Paul Nyika Ngaluma*, Washington O. Arodi, George M. Gachara, Jimmy Hussein Kihara, Murima P. Nga’ng’a
Bei verzögerter Behandlung können Infektionen mit Pärchenegeln und durch Boden übertragenen Helminthen (STH) bei kleinen Kindern (<5 Jahre) möglicherweise zu irreversiblen, lebenslangen negativen Gesundheitsschäden führen, da diese Infektionen bekanntermaßen zu suboptimalem Wachstum und Entwicklung in dieser kritischen Lebensphase führen. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Belastung durch Pärchenegel- und STH-Infektionen im Taita Taveta County in Kenia zu dokumentieren, indem die Verbreitung und Intensität der Infektionen bei Kindern unter 5 Jahren ermittelt wurde. Die Studie untersuchte außerdem den Zusammenhang zwischen Infektionen mit Pärchenegeln, Anämie und Ernährungszustand bei Kindern. Insgesamt wurden 132 Kinder, davon 53,8 % Jungen, in die Umfrage aufgenommen. Bei 37 Kindern wurde Bilharziose diagnostiziert (Prävalenz 28,0 %; 95% Konfidenzintervall (CI) 21,1 %–36,2 %). Infektionen mit S. haematobium und S. mansoni wurden bei 18,9 % (95 % KI 13,2 %–26,5 %) bzw. 15,9 % (95 % KI 10,7 %–23,1 %) der befragten Kinder festgestellt. Siebzehn Kinder wurden positiv auf eine Infektion mit irgendeinem STH getestet (Prävalenz 6,8 %; 95 % KI 3,6 %–12,5 %). Die speziesspezifischen Prävalenzen von STH waren: A. lumbricoides (6,8 %), Hakenwurm (4,5 %) und T. trichiura (1,5 %). Vier Kinder (16,0 %) hatten schwere S. haematobium-Infektionen. Bei Kindern, die mit STH und S. mansoni infiziert waren, wurden keine schweren Infektionen festgestellt. Zu den mit Pärchenegel-Infektionen in Zusammenhang stehenden Ernährungsindizes zählten Wachstumsverzögerung (Odds Ratio (OR) 3,665 (95 % KI 1,443–9,309), p = 0,006) und Untergewicht (OR 12,698 (95 % KI 3,107–51,900, p < 0,001). Kinder mit einem positiven Pärchenegel-Test litten häufiger an Anämie als Kinder ohne Pärchenegel (57,1 % vs. 42,9 %, OR 7,897 (95 % KI 3,383–18,438), p < 0,001). Die Studie ergab, dass Pärchenegel- und STH-Infektionen im Untersuchungsgebiet bei Kindern unter 5 Jahren weit verbreitet sind und somit ein potenziell erhebliches Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellen. Die Kinder sollten bei Interventionen vorrangig behandelt werden, darunter auch ihre Einbeziehung in das Massenentwurmungsprogramm, das sich derzeit an Kinder im Schulalter richtet.