Hiroshi Yokomichi, Shintaro Kurihara, Tetsuji Yokoyama, Eisuke Inoue, Keiko Tanaka-Taya, Shigeru Kono und Zentaro Yamagata
Hintergrund: Die Sicherheit der Grippe A (H1N1) 2009 bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) wurde bisher nicht untersucht. Unser Ziel bestand darin, die Sicherheit des Impfstoffs gegen A (H1N1) 2009 zu untersuchen, insbesondere im Hinblick auf die Sterblichkeit nach der Impfung. Methoden: Von Oktober 2009 bis März 2010 sammelten wir Unterlagen von allen japanischen Krankenhäusern, die bei der Japanese Respiratory Society registriert sind. Wir führten eine 1:1-gematchte Fall-Kontroll-Studie durch. Patienten mit COPD, die während des Untersuchungszeitraums verstarben, wurden als Fallgruppenpatienten bestimmt (n=36). Patienten mit COPD, die den Untersuchungszeitraum überlebten, wurden als Kontrollgruppenpatienten bestimmt (n=36). Bei der Auswahl der Kontrollgruppe wählten wir Alter, Geschlecht, Dauer der Sauerstofftherapie zu Hause (Maß für die Schwere der COPD), Krankenhaus und Kalenderzeit als Matching-Faktoren aus. Dann verglichen wir den Anteil der Patienten, die in jeder Gruppe den Impfstoff gegen Grippe A (H1N1) 2009 erhalten hatten, und ermittelten die bedingte Odds Ratio. Ergebnisse: Sowohl die Fall- als auch die Kontrollgruppe umfassten 36 COPD-Patienten, davon 32 Männer. Das Durchschnittsalter betrug 76,6 Jahre (SD=8,6) in der Fallgruppe und 76,9 Jahre (SD=8,3) in der Kontrollgruppe. Die durchschnittliche Dauer der Sauerstofftherapie zu Hause betrug in beiden Gruppen 1,8 Jahre. Der Anteil der Patienten, die gegen Influenza A (H1N1) 2009 geimpft wurden, betrug 47,2 % in der Fallgruppe und 63,9 % in der Kontrollgruppe. Die rohe bedingte Odds Ratio der Mortalität im Winter betrug 0,33 (95%-Konfidenzintervall: 0,06–1,34) und die angepasste bedingte Odds Ratio betrug 0,37 (95%-Konfidenzintervall: 0,09–1,52) ohne Signifikanz. Schlussfolgerungen: Unsere Studie konnte kein statistisch erhöhtes Sterberisiko nach einer Impfung gegen Influenza A (H1N1) 2009 bei COPD-Patienten feststellen. Die Ergebnisse sind jedoch durch die kleine Stichprobengröße und die geringe statistische Aussagekraft begrenzt. Um unsere Erkenntnisse zu bestätigen, ist in Zukunft eine ähnliche, groß angelegte Studie erforderlich.