Maria Gibelli und Vera Krebs
Fungämie ist eine schwere Komplikation in der Neugeborenenperiode bei Säuglingen mit sehr geringem Geburtsgewicht (VLBW). Ziel der Studie war es, die Häufigkeit von Pilzsepsis zu beschreiben und die Risikofaktoren in dieser Bevölkerungsgruppe zu analysieren. Die Daten wurden prospektiv über einen Zeitraum von 25 Monaten bei VLBW-Säuglingen erhoben, die auf der Neugeborenen-Intensivstation (NICU) eingeliefert wurden und älter als 72 Stunden waren. Die Patienten wurden basierend auf der ersten positiven Blutkultur in fünf Gruppen unterteilt: ohne Sepsis; Sepsis mit negativer Blutkultur; grampositive bakterielle Sepsis; gramnegative bakterielle Sepsis und Pilzsepsis. Für die statistische Analyse wurden der Pearson-Test, der Kruskal-Wallis-Test und ein logistisches Regressionsmodell verwendet. 187 Neugeborene wurden in die Studie aufgenommen: 110 (58,8%) hatten eine spät einsetzende Sepsis; 13 (7%) hatten eine Pilzsepsis. Die Mortalitätsrate lag bei 69,2%. Die beim Vergleich zwischen der Gruppe mit und ohne Fungämie (alle verbleibenden Proben) ermittelten Risikofaktoren waren: Geburtsgewicht (KG), Gestationsalter (GA), zentraler Venenkatheter (CVC), parenterale Ernährung (PN), Fasten, mechanische Beatmung (MV), Exposition gegenüber Vancomycin, Cefepim, Meropenem und Amikacin. Weitere statistische Analysen zeigten: Mit jeder Gewichtszunahme von 10 g verringerte sich das Fungämierisiko um 3 %, jeder Tag mit CVC erhöhte dieses Risiko um 8,1 %, jeder Tag mit MV erhöhte dieses Risiko um 11,1 %. Die Analysen der kategorisierten Variablen zeigten: 1000 g KG erhöhten das Fungämierisiko um das 23-fache, 14 Tage MV erhöhten das Risiko um das 36-fache und jeder Tag mit CVC erhöhte das Fungämierisiko um 9,3 %.