Diane M Harper, Stephen L. Vierthaler und Jennifer A Santee
Humane Papillomviren (HPV) sind für die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs notwendig. Gebärmutterhalskrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen weltweit, aber 80 % davon treten in Entwicklungsländern auf, nicht in Ländern mit Pap-Screening-Programmen. Pap-Screening-Programme in Industrieländern haben die Häufigkeit von Gebärmutterhalskrebs auf 4-8/100.000 Frauen reduziert. HPV-Impfstoffe können eine vielversprechende Strategie gegen Gebärmutterhalskrebs bei Frauen ohne Zugang zu Screening-Programmen sein. In Industrieländern liegt der Nutzen von HPV-Impfstoffen in der Verringerung der Anzahl abnormaler Pap-Tests bei einzelnen Personen, nicht in der Krebsprävention. Der Schwerpunkt dieser Übersicht liegt auf der Betrachtung der Nebenwirkungen von Gardasil im Hinblick auf den begrenzten Nutzen der Verringerung von Gebärmutterhalskrebs für die Bevölkerung in Ländern mit organisierten Pap-Screening-Programmen. Darüber hinaus werden Informationen über die Vorteile, Risiken und Unbekannten von Gardasil für die individuelle Entscheidung der Patientinnen hinsichtlich einer Impfung präsentiert. Gardasil bietet mindestens 5 Jahre lang Schutz vor CIN 2+-Läsionen, die durch HPV 16/18 verursacht werden, und vor Genitalwarzen, die durch HPV 6/11 verursacht werden. Die Kombination von Gardasil mit wiederholten zytologischen Untersuchungen kann den Anteil abnormaler zytologischer Befunde um 10 % reduzieren und dadurch die damit verbundene Morbidität bei nachfolgenden Kolposkopien und Exzisionsoperationen verringern.