Kennedy D Mwambete und Appolinary AR Kamuhabwa
Trimethoprim-Sulfamethoxazol (CTX) wird von der Weltgesundheitsorganisation als Prophylaxemittel gegen opportunistische Infektionen für HIV/AIDS-Patienten empfohlen. Die tägliche Einnahme von CTX kann jedoch dessen Wirksamkeit gegen enterische Escherichia coli verringern und so die Belastung durch CTX-resistente Erreger erhöhen. Die Resistenz enterischer Erreger gegen CTX kann empirische Behandlungsansätze insbesondere bei HIV/AIDS-Patienten beeinträchtigen. Wir haben prospektiv das Auftreten von fäkaler E. coli-Resistenz gegen CTX bei 188 HIV-infizierten Patienten im Alter von 15 bis 72 Jahren untersucht und Veränderungen im Anfälligkeitsmuster festgestellt. Die Studie wurde in Daressalam (Tansania) durchgeführt. Dabei wurden Stuhlproben von HIV-Patienten vor und nach Beginn der CTX-Prophylaxe gesammelt. Die Proben wurden in der 1., 4. und 24. Woche nach Beginn der CTX-Prophylaxe gesammelt. Die Empfindlichkeitsprofile von E. coli und anderen Darmbakterien gegenüber CTX und anderen weit verbreiteten Antibiotika wurden mithilfe der Kirby-Bauer-Disk-Diffusionsmethode erstellt. Beim ersten Besuch wurden 143 (76,1 %) Darmbakterien isoliert. Davon waren 123 (86 %) E. coli. Etwa 98,6 % waren resistent gegen CTX. Beim zweiten Besuch wurden 103 (54,2 %) Bakterien isoliert; von diesen zeigten 100 (98,4 %) eine Resistenz gegen CTX. Beim dritten Besuch hatten 64 (34 %) von 188 Patienten signifikante Darmbakterien, und von diesen waren 63 (98,4 %) resistent gegen CTX. Etwa 53,2 % der isolierten Bakterien waren resistent gegen Ciprofloxacin und Ampicillin. Die Mehrheit (95,2 %) der Patienten hatte vor den Tests in den Pflege- und Behandlungskliniken mit einer CTX-Prophylaxe begonnen. Etwa 32 % der Patienten gaben an, einige Dosen der CTX-Prophylaxe ausgelassen zu haben. Die Nichteinhaltung der CTX-Prophylaxe und die Selbstmedikation der Patienten könnten zu der beobachteten hohen Prävalenzrate der E. coli-Resistenz gegen CTX und andere häufig verwendete Antibiotika beigetragen haben. Um das beobachtete Muster der bakteriellen Resistenz gegen CTX besser zu verstehen, muss eine phänotypische und/oder genotypische Charakterisierung der isolierten Bakterien durchgeführt werden.