David A. Klein, Amy M. Thompson, Barbara L. Bowsher, Anneke C. Bush und Jane Shen-Gunther
Ziel: Daten zur Genauigkeit der Erinnerungsfähigkeit von Patienten an ihre HPV-Impfhistorie sind spärlich und widersprüchlich und deuten im Allgemeinen darauf hin, dass Jugendliche diese Informationen häufig ungenau angeben. Ziel dieser Studie ist es, die Genauigkeit der Erinnerung an HPV-Impfungen anhand einer vielfältigen Stichprobe weiblicher und männlicher Jugendlicher zu ermitteln. Methoden: Jugendliche (N=224, Alter 12-23), die aus einer großen militärischen Klinik für medizinische Grundversorgung rekrutiert wurden, füllten einen Fragebogen zu soziodemografischen Daten, klinischen Variablen und HPV-Impfhistorie aus. Elektronische Datenbanken wurden durchsucht, um die aufgezeichnete Impfhistorie jedes Teilnehmers zu ermitteln. Die Erinnerungsgenauigkeit wurde für den Beginn und den Abschluss der Serie berechnet und es wurden alters- und geschlechtsspezifische Vergleiche durchgeführt. Ergebnisse: 224 Jugendliche im Alter von 12-23 Jahren nahmen an der Studie teil; 217 lieferten vollständige Daten. Elektronische Aufzeichnungen zeigten, dass 59,5 % der Jugendlichen die 3-Schuss-Serie begannen, während 40,1 % sie abschlossen. Von den 217 Teilnehmern erinnerten sich 65,9 % richtig an den Beginn (oder den fehlenden Beginn) und 56,2 % richtig an den Abschluss (oder den fehlenden Abschluss). In der bivariaten Analyse erinnerten sich ältere Jugendliche genauer an den Beginn als jüngere Jugendliche (p<0,002); es gab jedoch keinen Unterschied zwischen Geschlecht (P<0,195), Rasse (P<0,104) oder sexuellem Debüt (P<0,196). Darüber hinaus beendeten 40,5 % der Jugendlichen, die vaginalen, oralen oder analen Geschlechtsverkehr hatten, die Serie. Schlussfolgerung: Bei Jugendlichen in einem vielfältigen, impfzentrierten klinischen Umfeld ist die Erinnerung an den HPV-bezogenen Impfstatus oft ungenau und sollte mit Vorsicht interpretiert werden. Der in dieser Studie festgestellte Grad der Ungenauigkeit, der mit früheren Studien übereinstimmt, hat wichtige Auswirkungen auf Kliniker und Forscher, die bei impfbezogenen Bemühungen auf Selbstauskünfte zum Impfstatus angewiesen sind.