Sonia Ali El-Saiedi
Hintergrund: Myokardschäden bei Myokarditis werden teilweise durch immunologische Mechanismen verursacht. Diese prospektive, placebokontrollierte Studie sollte feststellen, ob intravenöses Immunglobulin (IVIG) die fraktionelle Verkürzung des linken Ventrikels (LVFS) verbessert und das linksventrikuläre enddiastolische Volumen (LVED) bei Kindern mit akuter dilatativer Kardiomyopathie oder Myokarditis verringert.
Methoden: 86 Patienten wurden in die Studie aufgenommen, alle mit kürzlich aufgetretener dilatativer Kardiomyopathie, die weniger als 6 Monate anhielt. Sie wurden randomisiert an zwei aufeinanderfolgenden Tagen entweder mit 2 g/kg IVIG oder mit Placebo behandelt. Alle wurden vor der Aufnahme und dann einen Monat und sechs Monate nach der Randomisierung einer echokardiografischen Untersuchung unterzogen. Jedes Mal wurden die linksventrikuläre enddiastolische Dimension (LVEDD) und die fraktionale Verkürzung (FS) aufgezeichnet.
Ergebnisse: Zu Beginn unterschieden sich LVEDD und FS nicht signifikant zwischen den mit IVIG und den mit Placebo behandelten Patienten. Im Verlauf der sechsmonatigen Nachbeobachtung ging es den Patienten in beiden Gruppen besser. Patienten, die mit konventioneller Therapie behandelt wurden, hatten weiterhin einen signifikant höheren mittleren enddiastolischen Wert als die behandelten Kinder, ohne Anzeichen einer Regression.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass IVIG bei jungen Patienten mit kürzlich aufgetretener dilatativer Kardiomyopathie die Verbesserung des linksventrikulären FS nicht verstärkt. In dieser Gesamtkohorte verbesserte sich das linksventrikuläre FS jedoch im Laufe der Zeit während der Nachbeobachtung signifikant.