Marco Manfredi, Barbara Bizzarri und Gian Luigi de'Angelis
Zusammenfassung Hintergrund: Die orale Rehydratation (OR) als Therapie bei pädiatrischer Gastroenteritis ist zwar wirksam, wird aber von den Eltern schlecht akzeptiert, da sie weder die Häufigkeit des Stuhlgangs und den Flüssigkeitsverlust aus dem Darm verringert noch die Dauer der Erkrankung verkürzt. Racecadotril verringert die Sekretion von Darmflüssigkeiten, hemmt jedoch nicht die Darmmotilität. Methoden: Wir haben 61 Kinder mit leichter akuter Gastroenteritis, die über einen Zeitraum von zwei Jahren (2009 bis 2010) nacheinander in unsere Kinderabteilung eingeliefert wurden, retrospektiv untersucht. 26 der Kinder wurden mit Racecadotril plus OR behandelt, 35 nur mit OR. Ergebnisse: Von den 35 mit Racecadotril+OR behandelten Kindern konnten 17 Patienten (65,4 %) innerhalb von 24 Stunden nach der Einnahme aufgrund einer deutlichen Besserung der Symptome beseitigt werden. Im Vergleich zu den 14/35 Patienten (40,0%) der Kinder, die nur mit OR behandelt wurden, zeigten die Patienten statistisch signifikante Werte (p < 0,05). 26,9 % der Kinder in der OR+Racecadotril-Gruppe und 42,9 % in der OR-Gruppe wurden aufgrund einer chronischen Erkrankung auf eine parenterale Therapie umgestellt. Bei der Verwendung von Racecadotril treten keine Nebenwirkungen auf. Schlussfolgerungen: Unser Krankenhaus ist ein Krankenhaus der Grundversorgung und wir untersuchen die Kinder häufig zu Beginn ihrer Symptome. Dadurch können wir Racecadotril bei einsetzendem Durchfall verabreichen. Unsere Stichprobe ist klein, aber sie zeigt, dass die zukünftige Verwendung von Racecadotril den Krankenhausaufenthalt verkürzt und die Umstellungsrate auf eine parenterale Rehydrationstherapie bei Kindern mit leichter Gastroenteritis verringert.