Varsha Singhal, Dhrubajyoti Bora und Sarman Singh
Hintergrund: Im Gesundheitswesen tätige Personen sind berufsbedingt einem hohen Risiko zahlreicher durch Blut übertragbarer Krankheiten ausgesetzt, darunter HIV sowie Hepatitis B und Hepatitis C. Von diesen ist Hepatitis B nicht nur die am leichtesten übertragbare Infektionskrankheit, sondern auch die einzige, die durch eine Impfung verhindert werden kann. Ziele: Diese Studie wurde durchgeführt, um die Prävalenz von Hepatitis-B-Virusinfektionen unter im Gesundheitswesen am All India Institute of Medical Sciences in Neu-Delhi beschäftigten Mitarbeitern zu ermitteln und die schützenden Anti-HBs-Antikörpertiter bei ihnen zu messen. Methoden: Insgesamt 446 Mitarbeiter im Gesundheitswesen wurden je nach Art ihrer Arbeit in 7 Kategorien eingeteilt. Nach ethischer Freigabe und schriftlicher Einverständniserklärung wurde allen Mitarbeitern im Gesundheitswesen das Ziel der Studie erläutert und sie wurden gebeten, einen Standardfragebogen zu ihren persönlichen Gesundheitsdaten auszufüllen. Ihre Blutproben wurden mittels eines Enzyme Linked Immunosorbent Assays (ELISA) auf Hepatitis-B-Oberflächenantigen und Anti-HBs-Antikörpertiter untersucht. Ergebnisse und Interpretation: Von 446 medizinischen Fachkräften wurden 252 (56,5 %) geimpft. Bei 199 (79 %) dieser geimpften Personen wurden schützende Werte (> 10 IE/ml) des Anti-Hepatitis-B-Oberflächenantigens (Anti-HBs) festgestellt. Schutzwerte wurden jedoch auch bei 36 (19,35 %) der 186 nicht geimpften medizinischen Fachkräfte als natürliche Immunität festgestellt (p < 0,001). Die Antikörperwerte waren bei denjenigen, die vor mehr als 5 Jahren geimpft wurden, deutlich niedriger als bei denjenigen, die in den letzten 5 Jahren geimpft wurden. Nur 2 (0,4 %) medizinische Fachkräfte waren HBsAg-positiv. Eine beträchtliche Anzahl (41,7 %) der medizinischen Fachkräfte ist selbst in diesem Spitzengesundheitszentrum nicht geimpft, was auf die Notwendigkeit einer proaktiven Umsetzung eines HBV-Impfprogramms hindeutet.