Obara T, Yamaguchi H, Satoh M, Iida Y, Sakai T, Aoki Y, Murai Y, Matsuura M, Sato M, Ohkubo T, Iseki K und Mano N
Über die Möglichkeit, dass japanische Apotheker unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) nicht melden, ist wenig bekannt. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Prävalenz, Determinanten und Gründe für die Nichtmeldung von UAW durch Apotheker in den japanischen Regionen Miyagi und Hokkaido zu ermitteln. Im Rahmen dieser Querschnittsstudie auf Basis von selbst ausgefüllten Fragebögen kontaktierten wir im dreimonatigen Zeitraum zwischen Januar und März 2013 3.164 Apotheker, die dem Krankenhausapothekerverband der Präfektur Miyagi oder der Krankenhausapothekergesellschaft von Hokkaido angehörten. Von den 1.795 Befragten waren 22,4 % < 30 Jahre alt, 25,6 % ≥ 50 Jahre alt und 42,1 % weiblich. Insgesamt 77,6 % der Befragten hatten in ihrer eigenen Vorgeschichte keine UAW gemeldet. Die multivariante logistische Regressionsanalyse zeigte, dass weibliches Geschlecht (Odds Ratio 1,52; 95%-Konfidenzintervall 1,17–1,97), <10 Jahre praktische Erfahrung (2,59, 1,39–4,82 für 5–9 Jahre; 7,03, 2,94–16,83 für <5 Jahre), Arbeit in einer öffentlichen Apotheke oder Drogerie (1,90, 1,16–3,12), <5 Apotheker am Arbeitsplatz (2,01, 1,48–2,75) und Unverständnis für das UAW-Meldesystem (5,93, 4,23–8,33) signifikant und unabhängig davon mit dem Fehlen einer persönlichen UAW-Meldehistorie verbunden waren. Der häufigste Grund für die Nichtmeldung von Nebenwirkungen war „Es handelte sich um eine bekannte Nebenwirkung“ (43,0 %), gefolgt von „Zusammenhang zwischen Arzneimittel und Nebenwirkung war nicht klar“ (38,0 %), „Es handelte sich um eine geringfügige Nebenwirkung“ (29,0 %), „Ich wusste nicht, wie ich eine Meldung machen sollte“ (17,4 %) und „Ich wurde nie zu Nebenwirkungen befragt“ (17,2 %). Da das Meldesystem für Nebenwirkungen eng mit der Meldung von Nebenwirkungen verbunden ist, ist eine aggressivere Förderung des Meldesystems für Nebenwirkungen unter Apothekern angebracht.