Mohammed-Jafar Saffar, Abolghasem Ajami, Narges Moslemizadah, Hiva Saffar und Ali-Reza Khalilian
Hintergrund: Trotz hoher Impfraten nimmt die Keuchhusten-Inzidenz zu, insbesondere bei Säuglingen, die zu jung für eine aktive Immunisierung sind. Wir wollten herausfinden, ob eine Keuchhusten-Auffrischimpfung vor der Schwangerschaft den Nachkommen höhere mütterliche Antikörperspiegel verleihen kann als davor, und auch mögliche Einflüsse auf die Immunantwort des Säuglings auf eine Ganzzell-Keuchhusten-Impfung. Methoden: Insgesamt 114 Frauen im gebärfähigen Alter, die für eine Schwangerschaft in Frage kamen, erhielten eine Auffrischimpfung mit einer Dosis Diphtherie-Tetanus-Keuchhusten-Impfstoff für Erwachsene (dTap). Blutproben wurden vor und nach der Impfung sowie nach 1, 12, 28 und 43 Monaten entnommen. Zum Zeitpunkt der Entbindung wurden auch gepaarte mütterliche und neonatale Seren entnommen. Darüber hinaus wurde Blut abgenommen, um die Immunantwort des Säuglings auf den geplanten Ganzzell-Keuchhusten-Impfstoff (wP) nach Erhalt der ersten, dritten und vierten Dosis des Impfstoffs zu untersuchen. Antikörper gegen Keuchhusten-Antigene wurden mit der ELISA-Methode gemessen und zur Analyse der Daten wurde ein gepaarter t-Test angewendet. Ergebnisse: Die Seroprävalenzrate und die mittlere Antikörperkonzentration (MCA) vor der Auffrischung lagen bei 69,3 % bzw. 68,19 EU/ml und stiegen nach der Impfung auf 93,8 % bzw. 152,82 EU/ml. Nach 43 Monaten wiesen 72,3 % der Geimpften einen signifikant höheren Antikörperspiegel auf (76,71 gegenüber 68,19 EU/ml) als vor der Auffrischung. Es wurde eine effiziente Übertragung der Antikörper von der Plazenta auf die Nachkommen beobachtet, die Immunantwort der Säuglinge auf den wP-Impfstoff wurde jedoch nicht durch mütterliche Antikörper beeinflusst. Schlussfolgerung: Eine gezielte Keuchhustenimpfung vor der Schwangerschaft sorgt für einen höheren Antikörperspiegel bei der Geburt und beeinflusst vor allem nicht die Immunantwort der Säuglinge auf die wP-Impfung.