Perry M Cyril, Eleanor Holroyd, Agnes C Msoka
Ziel: Untersuchung der Erfahrungen von Stammesfrauen, die an einem anderen Ort als ihre Männer leben, und ihrer Wahrnehmung des HIV-Risikos im ländlichen Moshi, Tansania
Methoden: Es wurde ein qualitativ-deskriptiver Ansatz verwendet, der sich auf weibliche Ehepartner stützte, die gezielt nach Alter und sozioökonomischen Merkmalen ausgewählt wurden. Es wurden zehn homogene Fokusgruppendiskussionen mit einer Gesamtpopulation von 60 weiblichen Ehepartnern durchgeführt. Die Daten wurden mithilfe einer thematischen Analyse innerhalb und zwischen den Fokusgruppen analysiert.
Ergebnisse: Die Berufe dieser Frauen umfassten Hausfrauen, Kleinbäuerinnen und Unternehmerinnen. Sie waren zumeist Christinnen und hatten einen Grundschulabschluss. Die Daten sind in zwei Hauptthemen gruppiert: Gründe und Auswirkungen des weiten Wohnens und Wahrnehmung von HIV-Risiken. Unterthemen waren: verheiratet, aber die Karriere des Ehemanns bedeutet, dass wir weit weg wohnen; Ehefrau bleibt im Dorf und kümmert sich um Kinder, ältere Menschen und Kaffeefarmen; männlichen Ehepartnern fehlt das Gefühl, im ländlichen Raum sesshaft zu sein; häufige Besuche „retten Paare“, die getrennt leben; Fahrer von langen Safari-Trucks sind anfällig für HIV-Übertragung; mangelndes Vertrauen in die sexuelle Sicherheit ihrer Ehe.
Schlussfolgerung: Die beruflichen Anforderungen des Mannes waren die Hauptgründe dafür, dass diese Frauen getrennt von ihrem Mann lebten. Allerdings wurde durch diese Umzüge auch das Risiko einer HIV-Infektion bei diesen Frauen erhöht. Dies wurde darauf zurückgeführt, dass die Ehemänner dadurch mehr Gelegenheiten zu außerehelichen Beziehungen erhielten, was das Vertrauen in ihre Ehen untergrub und kaum Schutz vor HIV bot.
Es wird empfohlen, dass die Regierung es verheirateten Paaren ermöglicht, am selben Ort zusammenzuarbeiten, indem sie Arbeitszuschüsse und subventionierten Familienwohnraum bereitstellt, um die Einheit der Familie zu fördern. Darüber hinaus sollte das tansanische Bildungsministerium mit dem Kulturministerium zusammenarbeiten, um die spezifischen Stammesvorstellungen über die Notwendigkeit beruflicher Mobilität und Fernehen der Chagga-Männer zu berücksichtigen.