Arijana Meštrovic, Ana Gjergja und Miljenko Košicek
Zweck: Das Verständnis wichtiger Fakten zur medikamentösen Therapie ist notwendig, um die Patientensicherheit und die Therapieergebnisse zu verbessern. Medienwerbung für medizinische Produkte lenkt die Aufmerksamkeit der Patienten auf die Wichtigkeit des Lesens der Patienteninformation. Trotzdem unterbrechen oder ändern manche Patienten ihre Therapie ohne vorherige Rücksprache mit einem Arzt.
Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, ob Patienten die Packungsbeilage lesen, ob sie sie verstehen und ob sie im Zweifelsfall einen Apotheker oder Arzt um Rat fragen.
Methoden: Die Antworten auf einen Patientenfragebogen (n=708), der eigens für diese Studie entwickelt wurde, wurden analysiert, um die Einstellung der Patienten gegenüber medizinischen Informationen zu vergleichen. Die Umfrage wurde im Februar 2010 in 55 Apotheken in Kroatien durchgeführt.
Ergebnisse: 95,2 % der Befragten gaben an, dass sie die Patienteninformation lesen, wenn sie ein Arzneimittel zum ersten Mal einnehmen. Die Bedeutung von „Kontraindikation“ war 37,7 % der Patienten bekannt und „Wechselwirkung“ 65,4 %. Darüber hinaus verstanden 91,8 % der befragten Patienten den Begriff „Nebenwirkungen“, 74,6 % der Patienten konsultierten nach dem Lesen der Packungsbeilage im Zweifelsfall einen Arzt oder Apotheker um Rat, während 78,2 % der Patienten ihre Therapie ohne vorherige Rücksprache mit einem Arzt unterbrachen oder änderten. Fazit: Die Aufklärung der Patienten über Arzneimittel durch eine Packungsbeilage kann für eine erfolgreiche Therapie unzureichend sein. Die Packungsbeilage sollte für den Patienten leicht verständlich sein. Die Identifizierung des Patientenbedarfs an Informationen, Aufklärung und Beratung über die richtige Verabreichung von Arzneimitteln ist eine Schlüsselkompetenz des Apothekers, die noch entwickelt werden muss.