BI Tiftikcioglu, CM Rice, R. Karabudak und NJ Scolding
Ziel: Untersuchung der Wirkung von Neurosteroiden auf die neurogliale Differenzierung humaner multipotenter mesenchymaler Stromazellen (hMSCs). Materialien und Methoden: Humane MSCs wurden isoliert und in vitro vermehrt. Die Expression von Neurosteroidrezeptoren durch hMSCs wurde mittels Immunzytochemie untersucht und die Wirkung von Neurosteroiden auf die Proliferation und Differenzierung von hMSCs wurde mittels Immunzytochemie und dem 3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-Diphenyltetrazoliumbromid (MTT)-Überlebenstest untersucht. Ergebnisse: Humane MSCs exprimieren Rezeptoren für Neurosteroide. Die Nestinexpression wird durch Neurosteroide verringert. Neurosteroide üben außerdem je nach Geschlecht des hMSC-Spenders unterschiedliche Wirkungen aus; Dihydrotestosteron (DHT) war für die maximale A2B5-Expression in hMSCs von männlichen Spendern verantwortlich, während 17-β-Estradiol (E2) den größten Effekt auf die Differenzierung „weiblicher“ hMSCs hatte. Maximale Effekte von E2 und DHT wurden bei einer Konzentration von 100 nM beobachtet, Progesteron (PROG) bei 250 nM. Der durch Neurosteroide induzierte Anstieg der oligodendroglialen Differenzierung wurde durch spezifische Rezeptorantagonisten für E2, PROG und DHT aufgehoben. Hohe Konzentrationen von Neurosteroiden waren für hMSCs toxisch, unabhängig vom Geschlecht. Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse deuten auf eine bedeutende Rolle von Neurosteroidhormonen bei der Differenzierung von hMSCs hin und könnten wichtige Auswirkungen auf die Entwicklung einer MSC-Transplantationstherapie für Multiple Sklerose und Autoimmunerkrankungen haben.