Akira Ukimura, Kanta Kishi, Tomoyuki Yamada, Yuriko Shibata, Yukimasa Ooi, Yumiko Kanzaki und Hiroshi Tamai
Im Jahr 2009 kam es zu einer Grippepandemie. Es wurde eine landesweite, retrospektive Untersuchung zu Grippemyokarditis bei japanischen Kindern in drei aufeinanderfolgenden Grippesaisonen durchgeführt, um die Grippemyokarditis in der Saison 2009/2010 (Pandemiesaison), der Saison 2010/2011 und der Saison 2011/2012 zu vergleichen. Dazu wurden Fragebögen an 514 Krankenhäuser in Japan mit Kinderabteilungen verschickt und Daten von 285 Krankenhäusern erhoben. Außerdem wurde eine Fragebogenumfrage zu Grippemyokarditis durchgeführt, um die Einstellung japanischer Kinderärzte zur Diagnose von Grippemyokarditis zu ermitteln. Es wurden 15 Patienten mit Influenza-Myokarditis gemeldet, davon 8 (H1N1pdm:6, Typ A:1, Typ B:1) aus der Saison 2009/10, 4 (Typ A:1, Typ B:3) aus der Saison 2010/11 und 3 (Typ B:3) aus der Saison 2011/12. Es wurden nur 8 Patienten mit Myokarditis durch das Influenza-A-Virus gemeldet, davon 7 Patienten aus der Saison 2009/2010, einer aus der Saison 2010/2011 und keiner aus der Saison 2011/2012. Die Sterblichkeitsrate der Myokarditis-Patienten betrug 33,3 % (5/15). Bei zwölf Patienten (12/15, 80 %) wurde eine fulminante Myokarditis mit tödlichen Arrhythmien und/oder kardiogenem Schock diagnostiziert. In der Einstellungsumfrage unter Kinderärzten untersuchten nur 3,3 % der Kinderärzte routinemäßig die Elektrokardiogramme von Kindern, die in Japan mit einer Grippeinfektion ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Die Zahl japanischer Kinder mit Myokarditis im Zusammenhang mit dem Influenza-A-Virus schien während der Pandemiesaison zuzunehmen. Bei zukünftigen Grippepandemien ist ein erhöhtes Bewusstsein für Influenza-Myokarditis bei Kindern erforderlich.