Carla Raggi, Perla Filippini, Monica Monaco, Annalisa Pantosti, Roberta Creti und Lucilla Baldassarri
Zweck: Untersuchung der Resistenz gegen Benzalkoniumchlorid (BKC) und der Verteilung von Biozidresistenzgenen in klinischen S.aureus-Isolaten und Feststellung, ob möglicherweise eine Korrelation mit dem Antibiotikaresistenzmuster und der Biofilmbildung besteht.
Methoden: MICs gegen BKC wurden in einer Sammlung von S.aureus (HA-MRSA, CA-MRSA und MSSA) sowohl in Suspension als auch an in Biofilm eingebetteten Zellen bestimmt. Die Eigenschaften der Isolate (qac-Gene und Biofilmbildung) wurden jeweils per PCR und Plattentest bestimmt.
Ergebnisse: MICs gegen BKC waren bei MRSA höher als bei MSSA, wobei CA-MRSA MIC-Werte aufwies, die näher an denen der MSSA-Gruppe lagen. qacA/B-Gene wurden nur bei HA-MRSA gefunden und verliehen eine höhere Resistenz gegen das Desinfektionsmittel, während dies beim smr-Gen nicht der Fall war. MBC, aber nicht MIC, waren bei in Biofilm eingebetteten Zellen höher als bei planktonischen Zellen, es wurde jedoch keine Korrelation mit der Fähigkeit zur Biofilmbildung festgestellt.
Schlussfolgerung: Wir haben bestätigt, dass das Vorhandensein von qacA/B, aber nicht von smr, eine höhere Resistenz gegen BKC verleiht; MICs waren unter MRSA weiter verbreitet als unter MSSA, was darauf hindeutet, dass Faktoren, die mit dem MR-Phänotyp in Zusammenhang stehen, eine Resistenz gegen BKC verleihen können. Interessanterweise zeigte MSSA gemäß den MIC/MBC-Faltänderungswerten sowohl in der planktonischen als auch in der Biofilmform eine höhere Biozidtoleranz. Obwohl keine Korrelation zwischen Biofilmdicke und Biozidresistenz beobachtet werden konnte, reagierten in Biofilm eingebettete Zellen unterschiedlich auf Desinfektionsmittel, was darauf hindeutet, dass die aktuellen Praktiken zur Wirksamkeitsprüfung von Bioziden für die Bewertung der Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln gegen in Biofilm eingebettete
Mikroorganismen möglicherweise nicht relevant sind.