Noa Madar-Balakirski, Uri Arad, Sharon Amir, Michal Mandelboim, Ella Mendelson, Dan Caspi und Ori Elkayam
Ziel: Die Überwachung der Immunreaktion ist bei der Behandlung immungeschwächter Personen, einschließlich Rheumapatienten, von wesentlicher Bedeutung. Die Bewertung der zellulären Immunität ist für die Bestätigung virusspezifischer Effektorzellfunktionen von wesentlicher Bedeutung, ist jedoch schlecht standardisiert und weist technische Einschränkungen und ungenaue Ergebnisse auf. Daher besteht Bedarf an zuverlässigen Techniken zur Beurteilung der zellvermittelten Immunität. In dieser Studie verglichen wir die zellvermittelte Immunreaktion auf einen Grippeimpfstoff zwischen einer Population von Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) und gesunden Probanden anhand von drei Methoden.
Methoden: 18 RA-Patienten, die krankheitsmodifizierende Antirheumatika einnahmen, sowie 18 gesunden Kontrollpersonen wurde ein dreiwertiger Grippe-Untereinheitenimpfstoff verabreicht. Periphere mononukleäre Blutzellen (PBMCs) und Seren wurden unmittelbar vor und ca. 28 Tage nach der Impfung gewonnen. Zellvermittelte Immunantworten auf die Impfung wurden mittels (1) Durchflusszytometrieanalyse der IL-2/IFN-γ-Produktion in aktivierten CD4/CD8-T-Zellen, (2) Enzymimmunoassay zur Analyse der IFN-γ-Sekretion und (3) Granzym-B-Aktivitätstest ausgewertet. Die humorale Reaktion wurde mittels Hämagglutinationshemmtest ausgewertet.
Ergebnisse: Die Impfung induzierte bei den RA-Patienten einen signifikanten Anstieg der PBMC-IFN-γ-Sekretion und der Granzym-B-Aktivität. Die Granzym-B-Aktivität nahm auch in den Kontrollgruppen signifikant zu, aber es gab keine Veränderung in den Mengen des sezernierten IFN-γ. Mittels Durchflusszytometrie wurden keine Gruppenunterschiede in der Häufigkeit von IFN-γ/IL-2-produzierenden aktivierten CD4/CD8-T-Zellen beobachtet. Der geometrische Mittelwert der Hämagglutinationshemmungsantikörpertiter stieg für die H1N1/H3N2-Grippestämme in beiden Gruppen signifikant an.
Schlussfolgerungen: Der Granzym-B-Aktivitätstest war die einzige Methode, mit der eine signifikante zellvermittelte Immunantwort in beiden Gruppen nachgewiesen werden konnte, während ein signifikanter Anstieg der IFN-γ-Sekretion nur bei RA-Patienten nachgewiesen werden konnte. Die Durchflusszytometrie konnte in beiden Gruppen keine IL-2- und IFN-γ-Produktion nachweisen. Derzeit verfügbare Methoden zur Messung der zellulären Reaktion auf eine Grippeimpfung sind inkonsistent und nur begrenzt in der Lage, die erworbene zelluläre Immunität widerzuspiegeln.