Mahesh Chandra Sahu
Hintergrund: Sowohl organische als auch anorganische Chemikalien werden in Industrieabwässern abgelagert, die radioaktive Stoffe, Metalle, Antibiotika und krebserregende Substanzen enthalten. Diese Abwässer wirken sich direkt oder indirekt auf das tägliche Leben der Menschen aus. Über die Nahrungskette gelangen sie in die menschliche Gesundheit und verursachen verschiedene Krankheiten mit verschiedenen medikamentenresistenten Stämmen.
Ziel: Identifizierung und Charakterisierung von Mikroorganismen in flüssigen Industrieabwässern und ihres Antibiotika-Empfindlichkeitsmusters.
Materialien und Methoden: 55 Proben von Industrieabwässern wurden von Abwasserdeponien gesammelt, seriell verdünnt und die KBE aus den einzelnen Abwässern dokumentiert und für isolierte Kolonien auf Nähragarplatten subkultiviert. Anschließend wurden die gewachsenen Bakterien mit Kulturmorphologie und biochemischen Tests identifiziert. Die Scheibendiffusionsmethode wurde für das Antibiotikaempfindlichkeitsmuster der isolierten Bakterien verwendet. DNA wurde aus den medikamentenresistenten Stämmen isoliert und es wurde versucht, sie mit molekularen Werkzeugen zu identifizieren.
Ergebnisse: In 55 Industrieabfallproben wurden insgesamt 13 verschiedene Bakterienstämme aus Industrieabwässern gefunden. Unter allen isolierten Bakterien wurde Pseudomonas spp. am häufigsten gefunden (20 %), gefolgt von S. epidermidis (18 %), Pseudomonas aeruginosa (10 %), grampositiven Bazillen (8 %), Acenatobacter spp. (6 %), Staphylococcus aureus (5 %), Micrococcus spp. und Citrobacter spp. (3 %), Shigella spp. (2 %) und Escherichia coli (1 %). Außerdem wurden im Rahmen dieser Studie zwei Aspergillus spp. und zwei nicht identifizierte Pilze nachgewiesen. Die Bakterien wurden mithilfe des 16S rRNA-Primers (27F, 1492R) identifiziert. Das Antibiotika-Empfindlichkeitsmuster ergab, dass alle Organismen zu 100 % gegen Amoxiclav resistent sind, zu 71 % gegen Ampicillin, zu 43 % gegen Oxacillin-Antibiotika, zu 23 % gegen Streptomycin und zu 15 % gegen Gentamycin und Tetracyclin-Antibiotika. Außerdem konnten wir 31 % MRSA aus Industrieabfällen nachweisen, während die übrigen 69 % MSSA-Stämme aufwiesen. Alle grampositiven Stämme zeigten eine hohe Resistenz gegen Antibiotika der Beta-Lactam-Gruppe.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse geben Anlass zu möglichen gesundheitlichen Bedenken hinsichtlich industrieller Abwässer, Arbeiter und Personen, die aufbereitetem Abwasser ausgesetzt sind. Aufgrund der zunehmenden Verwendung aufbereiteten Abwassers sind weitere Studien erforderlich, um das Risiko einer Exposition gegenüber antibiotikaresistenten Bakterien im aufbereiteten Abwasser zu bewerten.