Rayk Behrendt, Uwe Fiebig, Mirco Schmolke, Reinhard Kurth und Joachim Denner
Alle Versuche, breit neutralisierende Antikörper wie mAb 2F5 und mAb 4E10 zu induzieren, die auf konservierte Epitope in der Membranproximalen Außenregion (MPER) des Transmembran-Hüllproteins (TM) gp41 von HIV-1 abzielen, schlugen bisher fehl. Im Gegensatz dazu gelang es uns in früheren Studien, bei denen wir mit der Ektodomäne des TM-Proteins p15E verschiedener Gammaretroviren immunisierten, neutralisierende Antikörper zu induzieren. Diese Antikörper erkannten Epitope in der Fusionspeptidproximalregion (FPPR) und in der MPER von p15E. Das Epitop in der MPER von p15E entspricht hinsichtlich der Lage innerhalb des Proteins und der partiellen Sequenzhomologie dem des mAb 4E10 in gp41. Um die MPER von gp41 (enthält die Epitope 2F5 und 4E10) membrangebunden zu präsentieren, wurden Ratten mit DNA-Konstrukten immunisiert, die (i) dem gesamten gp41, (ii) der C-terminalen Helix von gp41 und (iii) Hybridproteinen entsprachen, die aus einem Rückgrat bestehen, das von p15E eines Gammaretrovirus mit eingefügtem FPPR und MPER von gp41 von HIV-1 abgeleitet ist. Nach der Transfektion in vitro wurden diese Proteine auf der Zelloberfläche exprimiert und die Zugänglichkeit des 2F5-Epitops wurde durch Durchflusszytometrie nachgewiesen. Die DNA-Impfung bei Ratten führte jedoch nur zu geringen Titern von Antikörpern, die spezifisch für die MPER von HIV-1 sind, und keines der Seren war neutralisierend.