Abebe Mengesha Aga, Yalemtsehay Mekonnen, Birhanu Hurisa, Tihitina Tesfaye, Hailu Lemma, Gezahegn Kebede, Amha Kebede, Dereje Niguse, Gashaw G/Wold und Kelbessa Urga
Tollwut ist ein weltweites Problem. Am schlimmsten ist die Situation in Entwicklungsländern, wo Zellkultur-Tollwutimpfstoffe unerschwinglich sind oder die Immunogenität der verfügbaren, aus Nervengewebe gewonnenen Impfstoffe fraglich ist und neurologische Komplikationen verursachen kann. Ziel dieser Forschung war es, den Kreuzschutz lokaler Tollwutvirusisolate mit einem in Äthiopien hergestellten, auf Evenyl Roktincki Abelseth (ERA) basierenden Zellkultur-Tollwutimpfstoff zu untersuchen und aus lokalen Isolaten ein Challenge-Virus zu entwickeln. Die Viren wurden aus dem Gehirn tollwütiger Hunde und aus menschlichem Speichel isoliert und an Schweizer Albino-Mäuse und Zelllinien angepasst. Der Kreuzschutz mit dem auf ERA basierenden Impfstoff wurde mit In-vivo- und In-vitro-Methoden untersucht. Für die In-vivo-Methode wurde eine Gruppe von Mäusen am Tag null und sieben mit 0,5 ml (1:5-Verdünnung) eines auf ERA basierenden, auf Zellkulturen basierenden, lokal hergestellten Tollwutimpfstoffs immunisiert. Am Tag vierzehn wurden die Mäuse mit der Arbeitsverdünnung jedes lokalen Isolats und eine Gruppe mit dem Challenge-Virus-Standard (CVS-11) infiziert und weitere 14 Tage beobachtet. Bei CVS-11-infizierten Mäusen wurde ein hoher Schutz und bei allen lokalen Isolaten ein niedriger Schutz festgestellt (p=0,045); insbesondere war der Schutz bei HOS-infizierten Mäusen sehr niedrig. Der In-vitro-Test wurde mit einem Fluoreszenz-Antikörper-Virus-Neutralisationstest (FAVN) an BHK-21-Zelllinien durchgeführt. Seren von Hunden, die mit lokal produziertem Impfstoff und OIE-Serum immunisiert wurden, wurden 48 Stunden lang in Gegenwart von Zelllinien mit lokalen Virusisolaten und CVS-11 inkubiert. Der maximale Antikörpertiter (2,74 IU/ml) wurde mit dem CVS-11-Virus erreicht und der minimale Antikörpertiter (1,55 IU/ml) wurde mit dem Virusisolat von Rindern (CO) erreicht. Alle lokal isolierten Tollwutviren weisen im Vergleich zu CVS-11 und PV-12 einen niedrigen Antikörpertiter auf (p=0,000). Aus den Ergebnissen lässt sich schlussfolgern, dass lokale Isolate einige genetische Unterschiede zum fixierten Virusstamm aufweisen, die die Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten beeinflussen können. Der Wirksamkeitswert sollte in Bezug auf das lokale Isolat festgelegt werden, das als Testvirus verwendet wird. Generell sollte die genaue genetische Verwandtschaft mit molekularen Techniken untersucht werden und lokal isolierte Viren sollten als Testviren zur Qualitätskontrolle des Impfstoffs verwendet werden.