Jennifer Rutering, Matthias Ilmer, Alejandro Recio, Michael Coleman, Jody Vykoukal und Eckhard Alt
Die Zelltherapie stellt ein vielversprechendes neues Paradigma zur Behandlung von Herzkrankheiten dar, einer der häufigsten Todesursachen in den Industrieländern. Die kürzlich erfolgte Entdeckung von geweberesidenten c-Kit+ Herzprogenitorzellen (CPCs) hat die wissenschaftlichen Bemühungen angeheizt, diese Zellen therapeutisch für regenerative Eingriffe zu nutzen, und die Primärkultur von Kardiomyozyten ist ein gängiges In-vitro-Modell zur Untersuchung grundlegender molekularer Mechanismen, die der Degeneration und Regeneration des Herzens zugrunde liegen. Aktuelle Protokolle zur Isolierung von Kardiomyozyten führen häufig zu einer geringen Zellausbeute und unzureichender Erschöpfung von Fibroblasten, die dann die Kardiomyozyten in der Kultur überwuchern. In diesem Protokoll beschreiben wir eine verbesserte Methode zur Isolierung von neonatalen Rattenkardiomyozyten, die auch eine höhere Ausbeute an CPCs ermöglicht. Schonende Techniken der enzymatischen und mechanischen Gewebeverarbeitung gewährleisten hohe Zellzahlen und Lebensfähigkeit, während die anschließende Percoll-Dichtegradientenzentrifugation Fibroblasten minimiert. Wir verglichen die Vorteile verschiedener Enzyme und fanden heraus, dass Collagenase 2 allein zu sehr hohen Ausbeuten an Kardiomyozyten führt, während die Anwendung der Matrase™-Enzymmischung die relative Ausbeute an c-Kit+ CPCs auf bis zu 35 % erhöht. Mit diesem Protokoll isolierte Kardiomyozyten und CPCs könnten eine wichtige Zellquelle für die Erforschung von Herzerkrankungen sowie zellbasierter Therapieansätze darstellen.