Kadriye YURDAKÖK, Mustafa BAKIR, Tolga İNCE, Songül YALÇIN, Elif ÖZMERT, Ahmet SOYSAL, Tamer PEHLIVAN und Anvar RASULI
Hintergrund: Die Epidemiologie von Hepatitis A in der Türkei spricht für eine routinemäßige Impfung von Kindern. Diese Studie untersuchte die Kompatibilität eines monovalenten Hepatitis-A-Impfstoffs mit dem Masern-Mumps-Röteln-Kombinationsimpfstoff (MMR), der im nationalen Impfkalender im Alter von 12 bis 15 Monaten verwendet wird. Methoden: Hepatitis-A-seronegative Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip entweder einem Hepatitis-A-Impfstoff gefolgt von einem MMR-Impfstoff 28 Tage später (Gruppe A), einem MMR-Impfstoff gefolgt von einem Hepatitis-A-Impfstoff 28 Tage später (Gruppe B) oder jeweils einer Dosis Hepatitis-A- und MMR-Impfstoff am Tag 0 (Gruppe C) zugewiesen. Alle Teilnehmer erhielten 6 Monate später eine Auffrischungsdosis gegen Hepatitis A. Ergebnisse: Insgesamt wurden 470 seronegative (Anti-Hepatitis-A-Konzentration ≥20 mIU/mL) Teilnehmer randomisiert: 188 in Gruppe A, 94 in Gruppe B und 188 in Gruppe C. Die Hepatitis-A-Seroprotektionsraten (≥20 mIU/mL) lagen 1 Monat nach der ersten Impfung bei 93,6 % (Gruppe A) und 92,7 % (Gruppe C) mit einem Mikropartikel-Enzymimmunoassay (MEIA). Bei Verwendung eines empfindlicheren Elektrochemilumineszenz-Immunoassays (ECLIA) lagen die entsprechenden Seropositivitätsraten bei 100 und 99,4 %. Die Nichtunterlegenheit der Seroprotektion gegen Hepatitis A wurde bei gleichzeitiger gegenüber nicht gleichzeitiger Impfung mit ECLIA, nicht jedoch mit MEIA nachgewiesen. Nach der Auffrischimpfung hatten alle Teilnehmer Anti-Hepatitis-Titer ≥20 mIU/ml und geometrische Mittelwerte der Anti-Hepatitis-Konzentrationen von 5.078 mIU/ml (Gruppe A), 3.271 mIU/ml (Gruppe B) und 4.314 mIU/ml (Gruppe C). Nach der Grundimmunisierung betrugen die Seroprotektionsraten gegen Masern (≥120 mIU/ml) und Mumps (≥10 AU/ml) 96,5 % sowohl bei Einzel- als auch bei gleichzeitiger Impfung. Die Seroprotektionsraten gegen Röteln (≥10 AU/ml) betrugen 97,6 % bzw. 96,7 % nach Einzel- bzw. gleichzeitiger Impfung. Die Reaktogenität nahm bei gleichzeitiger Verabreichung leicht zu; beide Impfstoffe wurden gut vertragen. Schlussfolgerungen: Die Immunantwort auf den Hepatitis-A-Impfstoff wurde durch die gleichzeitige Verabreichung des MMR-Impfstoffs nicht beeinträchtigt. Die Nichtunterlegenheit der Seroprotektion wurde mit dem sensitiveren der beiden Tests zur Bewertung von Antikörpern gegen Hepatitis A nachgewiesen.