Ioannis Kotsianidis, Dimitra Kokkinou, Elena K. Siapati, Paraskevi Miltiades, Eleftheria Lamprianidou, George Vassilopoulos, Nicholas C. Zoumpos und Alexandros Spyridonidis
Ziel: Sowohl normale als auch maligne Stammzellen weisen geringere Konzentrationen reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) auf, doch der Redoxzustand bei akuter myeloischer Leukämie (AML) ist noch nicht vollständig charakterisiert und die Rolle von ROS bei der Leukämogenese ist noch unklar. Hier berichten wir über die Identifizierung einer seltenen, aber eindeutigen ROSlow-Subpopulation in primären CD34+-AML-Proben. Methoden: Wir analysierten den ROS-Zustand einer Reihe von AML-Proben mittels Durchflusszytometrie unter Verwendung des redoxsensitiven Fluoreszenzfarbstoffs 2'7;-Dichlordihydrofluoresceindiacetat. Wir sortierten die ROSlow-Zellen mittels FACS und untersuchten ihren Immunphänotyp, ihr In-vivo-Engraftment-Potenzial sowie ihre Fähigkeit, einer Chemotherapie standzuhalten. Ergebnisse: Im Vergleich zu den gesamten CD34+-Zellen enthielt die ROSlow-Subpopulation signifikant mehr CMP-ähnliche und weniger GMP-ähnliche Vorläuferzellen und konnte Leukämie in NOD/SCID-Mäusen auslösen. Darüber hinaus wiesen ROSlow-Zellen einen chemoresistenten Phänotyp auf, da sie ruhiger waren als alle CD34+-AML-Zellen und eine erhöhte In-vitro-Chemoresistenz sowie eine deutlich höhere GM-CSF-induzierte Phosphorylierung von STAT5 zeigten. Schlussfolgerungen: Somit stellt die ROSlow-Subpopulation einen neuen Kandidaten für zellspezifisches therapeutisches Targeting bei AML dar. Weitere Studien werden dazu beitragen, die genaue Rolle der ROSlow-Subpopulation in der Pathobiologie und klinischen Behandlung von AML zu ermitteln.