Anine Crous und Heidi Abrahamse
Es wurde nachgewiesen, dass kleine Populationen von Bauchspeicheldrüsenkrebszellen aus von Patienten gewonnenen Xenografts (PDXs) hochgradig tumorbildend und chemotherapieresistent sind. Die aus dem Xenograft-Tumorgewebe isolierten Krebszellen wurden anhand der zuvor beschriebenen „Krebsstammzellen“-Marker (CSC) sortiert und ihre tumorbildende Aktivität im Grenzverdünnungstest getestet, indem sie immunschwachen NOD/scid-Mäusen subkutan inokuliert wurden. Die unterschiedliche Korrelation zwischen der CSC-Markerexpression und der tumorbildenden Aktivität in den NOD/scid-Mäusen bei den verschiedenen PDXs weist darauf hin, dass die CSC-Marker der einzelnen Patienten mit Bauchspeicheldrüsentumor voneinander abweichen könnten. Nur ein Teil der sechs untersuchten PDX-Tumorproben konnte eine enge Korrelation zwischen der tumorbildenden Aktivität und der selektiv höheren Expression der Zelloberflächenmarker CD24, CD44 und CD133 aufweisen. Wir haben auch gezeigt, dass die doppelt positive CD133/CD44-Population aus dem einen PDX eine überlegene tumorbildende Aktivität und Gemcitabin-Behandlungsresistenz aufweist. Um die charakteristisch exprimierten Gene aufzudecken, die ihnen tumorbildende Aktivität und Chemotherapieresistenz verleihen, wurde die doppelt positive CD133/CD44-CSC-Fraktion einer Genexpressionsanalyse unterzogen. In der CSC-Fraktion wurde eine deutlich höhere Expression von Epiregulin (11,1-facher Anstieg im Vergleich zur doppelt negativen Population), Interleukin-8 und CXCL5 (8,5- bzw. 8,0-facher Anstieg) beobachtet. Diese Gensignaturen von CSC deuten auf mehrere wichtige molekulare Mechanismen hin, die eine wichtige Rolle in der CSC-Biologie spielen und als Wirkstoffziele für die CSC-Therapie in Frage kommen.