Mette Ebbesen, Svend Andersen und Birthe D. Pedersen
Die amerikanischen Ethiker Tom L. Beauchamp und James F. Childress entwickelten einen Rahmen aus vier ethischen Prinzipien, die bei der Analyse ethisch komplexer Fälle in der Biomedizin hilfreich sind. Diese vier Prinzipien sind Respekt für Autonomie, Wohltätigkeit, Schadensvermeidung und Gerechtigkeit. Beauchamp und Childress sind der Ansicht, dass ihr Ansatz zur Behandlung ethisch schwieriger Fälle kulturübergreifend ist, d. h. dass er in verschiedenen Kulturen wie der amerikanischen, europäischen und asiatischen Kultur verwendet werden kann. Einige ihrer Kritiker behaupten jedoch, dass der Rahmen der vier Prinzipien amerikanischer Natur ist und aus diesem Grund nicht in anderen Kulturen verwendet werden kann.
Die Theorie von Beauchamp und Childress ist weltweit einflussreich, wo sie von Studenten, Krankenschwestern, Ärzten usw. gelehrt und verwendet wird. Daher ist es wichtig zu untersuchen, ob es Hinweise darauf gibt, dass diese Theorie tatsächlich in anderen Kulturen als der amerikanischen nützlich ist und ob die Theorie zu diesem Zweck modifiziert werden sollte.
Dieser Artikel untersucht insbesondere, wie untersucht werden kann, ob es Hinweise darauf gibt, dass die Prinzipien und Methoden von Beauchamp und Childress kulturübergreifend sind. Zunächst wird die Theorie von Beauchamp und Childress vorgestellt. Anschließend wird eine geeignete Methode zur empirischen Untersuchung der Theorie skizziert. Diese empirische Methode wurde für eine dänische empirische Studie verwendet, bei der dänische Onkologen und dänische Molekularbiologen befragt wurden. Diese Studie wird in dem Artikel besprochen und es wird darauf hingewiesen, dass sie darauf hinweist, dass die vier Prinzipien von Beauchamp und Childress für die dänische biomedizinische Praxis wichtig sind. Abschließend wird der Schluss gezogen, dass ähnliche empirische Studien in anderen kulturellen Umgebungen durchgeführt werden können, um zu untersuchen, ob es Hinweise darauf gibt, dass der „Prinzipienansatz“ von Beauchamp und Childress kulturübergreifend ist.