Sachiko Hayakawa, Emiko Furukawa, Masato Kawamura, Toshiaki Kikuchi, Taizou Hirano, Akira Watanabe und Shigeru Fujimura
Pseudomonas aeruginosa ist eine der häufigsten Ursachen für nosokomiale Infektionen. Krankenhausinfektionen durch multiresistente (MDR) Stämme stellen weltweit ein ernstzunehmendes Problem dar. Ziel der vorliegenden Studie war es, festzustellen, ob die Exposition gegenüber sub-MIC-Konzentrationen von Anti-Pseudomonas-Antibiotika und reaktiven Sauerstoffspezies (ROS), wie z. B. Hydroxylradikalen, zu MDR von P. aeruginosa führen kann. In dieser Studie wurde der P. aeruginosa-Standardstamm PAO1 verwendet. Alle fünf Anti-Pseudomonas-Agentien, d. h. Piperacillin, Levofloxacin, Meropenem, Ceftazidim und Amikacin, wurden in vitro auf Induktion von Resistenz und Kreuzresistenz untersucht. Der Referenzstamm wurde 24 Stunden inkubiert und fünfmal übertragen, nachdem er mittels der Agar-Verdünnungsmethode 1 mM H2O2 sowie einer sub-MIC jedes Antibiotikums ausgesetzt wurde. Als eine Kreuzresistenz gegen ein anderes Antibiotikum bestätigt wurde, wurden die Expression von ampC, mexAB und oprD sowie die Mutation von QRDR untersucht. Sub-MIC von Piperacillin induzierte Resistenz gegen Piperacillin und Levofloxacin unter Stimulation mit ROS. Der Mechanismus der Multiresistenz gegen β-Lactame und Levofloxacin wurde durch RT-PCR bestätigt. Es handelte sich um eine Abnahme der oprD-Expression (p<0,05). Der Anstieg von MIC wurde durch den ROS-Fänger Natriumzink-Histidindihydrolipoyl-Histidinat (DHL-His-Zn) gehemmt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass für die Entwicklung einer Multiresistenz bei P. aeruginosa PAO1 die Stimulation mit ROS ebenso wichtig war wie die Exposition gegenüber Sub-MIC von Piperacillin.