Manole Corocleanu
Im achten Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts haben umfangreiche klinische Hauttests auf Überempfindlichkeit vom verzögerten Typ (DTH) gegen eine intradermale Injektion einer pharmazeutischen allogenen humanen Plazenta-Suspension (phPS) an Patienten aus der Geburtshilfe, Gynäkologie und Kontrollgruppen positive Reaktionen bei 239 Patienten gezeigt, deren klinischer Zustand eine durch Hypoxie induzierte adaptive/reaktive Proliferation von Epithelzellen als histopathologisches Substrat aufwies, z. B. synzytiotrophoblastische Zellhyperplasie, Endometriumzellhyperplasie oder verschiedene gynäkologische Krebsarten. Da die Immunantwort gegen phPS antigene Ähnlichkeiten zwischen normalen hyperplastischen Plazenta- und Endometriumzellen und verschiedenen Arten von Krebszellen gezeigt hat und da viele Krebsarten ein embryonales Stammzell-ähnliches Genexpressionsmuster annehmen, wird vermutet, dass das Profil der Hypoxie-fördernden Proliferation von Plazenta- und Endometriumstammzellen eher dem Embryo ähnelt und dass die Immunantwort gegen phPS in vivo Kreuzreaktionen mit Tumorzellen eingehen dürfte. Anhaltendes Wachstum und beschleunigter Sauerstoffverbrauch durch hyperplastische zytotrophoblastische Zellen und neoplastische Zellen in einer hypoxischen Mikroumgebung, eine grundlegende Verschiebung im Energiestoffwechsel geht mit dem Auftreten von Hitzeschockproteinen (HSPs), fetalen Isoenzymen und Membranglykoproteinen (Wiederauftreten onkofetaler Antigene, OFAs) einher, die infolge ihrer Überexpression/Verstärkung eine immunologische Reaktion des Wirts auslösen können. Daher wird angenommen, dass phPS, das aus voll ausgetragenen menschlichen Plazenten nach einer spontanen Wehentätigkeit gewonnen wird, aus Stamm-/Progenitorzellen besteht, die bei Exposition gegenüber wehenauslösender intermittierender Plazentahypoxie in einen proliferativen embryonalen Stammzellen-ähnlichen Zustand zurückkehren, und dass sie durch die Expression von HSP/OFAs immunisieren könnten, um eine Immunreaktion gegen eine Vielzahl von Antigenen hervorzurufen, die verschiedenen Arten von Epithelkrebs gemeinsam sind. Diese immunologische Eigenschaft von phpS qualifiziert es als impfstoffähnliches Produkt, das in Mischung mit einem wirksamen Adjuvans (BCG-Impfstoff) als vorbeugender Krebsimpfstoff verwendet und normalen, gesunden Personen verabreicht werden kann.