Nathalie Garcon, Dominique Descamps, Maarten Leyssen, Michel Stoffel und Alberta Di Pasquale
Dieses Meinungspapier beschreibt die Erfahrungen von GSK Bio bei der Entwicklung von zwei Impfstoffen mit einem neuartigen Adjuvantsystem (AS04) gegen zwei Virusinfektionen, das humane Papillomavirus (HPV) und das Hepatitis-B-Virus (HBV).
Die Entwicklung eines Impfstoffs gegen HPV ist schwierig, da das Virus lokal verbleibt, das Immunsystem umgeht und bei einer natürlichen Infektion keinen zuverlässigen, lang anhaltenden Schutz bietet. Auch die Impfung von Patienten vor und während der Hämodialyse gegen Hepatitis B stellt eine Herausforderung dar, da diese Patienten immungeschwächt sind und auf die Verabreichung herkömmlicher HBV-Impfstoffe eine reduzierte und kurz anhaltende Immunantwort entwickeln.
Adjuvantien können verwendet werden, um die Immunantwort auf Impfstoffantigene zu verstärken. Die Kombination von Antigenen mit mehr als einem Adjuvans (als „Adjuvantsystem“ bezeichnet) kann zur Entwicklung von Impfstoffen führen, die spezifische und wirksame Immunantworten erzeugen, die sowohl an den Erreger als auch an die Zielpopulation angepasst sind. Das in den beiden hier beschriebenen zugelassenen Impfstoffen gegen HPV und HBV enthaltene Adjuvantsystem AS04 ist eine Kombination aus dem TLR4-Agonisten MPL und einem Aluminiumsalz.
Die klinischen Ergebnisse dieser AS04-adjuvantierten Impfstoffe werden im Lichte anderer Impfstoffe beschrieben, die nur mit Aluminiumsalzen adjuvantiert sind. Die mit AS04 formulierten Impfstoffe haben nachweislich die Immunreaktionen verstärkt und gleichzeitig ein klinisch akzeptables Reaktogenitäts- und Sicherheitsprofil beibehalten.