Amina Berradia*, Mekaouche FZN, Achour N, Djoudad K, Fetati H, Toumi H
Arzneimittelbedingte Leberschäden (DILI) sind eine der häufigsten Komplikationen nach einer Nierentransplantation.
Aus diesem Grund haben wir eine Studie durchgeführt, deren Ziel darin besteht, Fälle von DILI zu identifizieren und zu beschreiben, die nach einer Nierentransplantation im Universitätsklinikum Oran (UHEO) aufgetreten sind.
Es handelt sich um eine retrospektive Studie (Juni 2010 bis März 2017), die auf den in der Nierentransplantationseinheit der nephrologischen Abteilung der UHEO archivierten Aufzeichnungen von Nierentransplantationsempfängern (RTRs) basiert.
Zunächst haben wir die für die Kausalitätsbewertung erforderlichen DILI-Merkmale mit zwei Methoden gesammelt: der Naranjo et al.-Methode und der CIOMS-Skala.
Unsere Studie ergab, dass bei 23 % der Nierentransplantatempfänger ein Verdacht auf DILI auftrat. Bei den betroffenen Patienten handelte es sich überwiegend um junge Männer (Alter ≤ 32 Jahre). Bei den Verdachtsfällen von DILI handelte es sich hauptsächlich um zytolytische Erkrankungen (57 %), was mit der Studie von Hajime Takikawa et al. (55 %) vergleichbar ist.
Nach der CIOMS-Methode war in 57 % der Fälle eine Kausalität möglich.
Bei den betroffenen Medikamenten handelte es sich um Immunsuppressiva, Diuretika, antimikrobielle Mittel und Schmerzmittel. Sie wurden der Livertox-Datenbank zufolge als lebertoxisch beschrieben.
Darüber hinaus wurden DILIs hauptsächlich durch Dosisreduktion, vorübergehendes Absetzen des Medikaments oder Umstellung auf ein anderes Medikament behandelt. Die prophylaktische Verabreichung von Bicyclol wurde als Schutzfaktor gegen DILIs in einem frühen Stadium nach einer Nierentransplantation beschrieben. Glücklicherweise verliefen alle DILI-Fälle in RTRs günstig.
Eine engmaschige Überwachung, insbesondere eine therapeutische Arzneimittelüberwachung, sollte schwere DILIs verhindern. Darüber hinaus würde ein leistungsfähiges Pharmakovigilanzsystem eine frühzeitige Identifizierung des auslösenden Arzneimittels ermöglichen und so eine bessere Prognose ermöglichen.