Paola Di Benedetto, Vasiliki Liakouli, Francesco Carubbi, Piero Ruscitti, Onorina Berardicurti, Ilenia Pantano, Antonio Francesco Campese, Edoardo Alesse, Isabella Screpanti, Roberto Giacomelli und Paola Cipriani
Einleitung: Das Angiopoietin (Ang)/Tie2-System spielt eine entscheidende Rolle bei den Gefäßfunktionen, indem es die Interaktion zwischen Endothel-Perizyten reguliert und die Gefäßstabilisierung fördert. Wir haben untersucht, ob eine gestörte Kommunikation zwischen Endothelzellen (ECs) und perivaskulären mesenchymalen Stammzellen (MSCs) bei systemischer Sklerose (SSc) die normale Interaktion zwischen Ang1, Ang2 und Tie2 beeinträchtigen und so zur gestörten Angiogenese bei SSc beitragen kann.
Methoden: Wir haben Ang1, Ang2 und ihren Rezeptor untersucht und Ko-Kulturen mit ECs und Knochenmark-MSCs von Patienten und gesunden Kontrollpersonen (HC) angelegt. Nach 48 Stunden wurden die Zellen sortiert und für molekulare Tests analysiert. Darüber hinaus haben wir die in den Überständen freigesetzten Proteine mittels ELISA-Test untersucht. Schließlich haben wir die Ang-1-Expression in HC-MSCs mittels siRNA-Ang1 unterdrückt.
Ergebnisse: Auf molekularer Ebene exprimierten SSc-MSCs, die allein kultiviert wurden, im Vergleich zu HC-MSCs geringere Mengen an Ang1. Nach der Co-Kultur wurde in den SSc-MSCs/SSc-ECs ein signifikanter Rückgang der Ang1-mRNA-Werte beobachtet. Im Gegensatz dazu exprimierten SSc-ECs in jeder Co-Kultur-Bedingung höhere Werte von Ang2 und Tie2 im Vergleich zu den Expressionen der allein kultivierten Zellen. Die WB- und ELISA-Tests spiegelten die bei der Genexpression beobachteten Ergebnisse wider. Mit siRNA-Ang1 transfizierten HC-MSCs fehlte die Fähigkeit, die Bildung einer röhrenartigen Struktur zu unterstützen.
Schlussfolgerungen: In dieser Arbeit haben wir Beweise dafür geliefert, dass ein Ungleichgewicht der Ang1/Ang2-Moleküle und eine verringerte Expression ihres Rezeptors Tie2 während des Zusammenspiels zwischen ECs und perivaskulären MSCs die Gefäßstabilität und die Bildung von Gefäßröhren modulieren und so zur angiogenen Veränderung beitragen können, die während SSc beobachtet wird.