Maria Teresa Valenti, Monica Mottes und Luca Dalle Carbonare
Adulte multipotente mesenchymale Stammzellen (MSCs) erregen aufgrund ihrer zahlreichen klinischen Anwendungsmöglichkeiten großes wissenschaftliches Interesse. Neben dem therapeutischen Potenzial für die Geweberegeneration und -reparatur bieten sie auch neue Möglichkeiten als diagnostische Werkzeuge. Für diagnostische Zwecke stellt das periphere Blut eine leicht zugängliche Quelle zirkulierender MSCs dar, die im Vergleich zu Knochenmark-MSCs ähnliche Eigenschaften aufweisen. Funktionsstörungen der chondrogenen und osteogenen Differenzierung von MSCs sind an der Entstehung altersbedingter degenerativer Erkrankungen wie Osteoarthritis und Osteoporose beteiligt. Veränderte Expressionsprofile spezifischer Transkriptionsfaktoren können bei der Ex-vivo-Analyse von peripheren Blut-MSCs von Patienten überwacht werden; sie stellen wichtige Biomarker für die Diagnose dar. Darüber hinaus sind durch pharmakologische Behandlungen induzierte Änderungen der MSC-Expressionsprofile nützliche Biomarker für die Therapienachverfolgung. MicroRNAs spielen auch eine entscheidende Rolle bei der chondrogenen und osteogenen Differenzierung von Vorläuferzellen; differenziell exprimierte MicroRNAs wurden mit Osteoarthritis bzw. Osteoporose in Verbindung gebracht. MicroRNAs können aus Blut, Urin und Synovialflüssigkeit gewonnen werden und stellen nützliche ergänzende Instrumente für die Diagnose dieser degenerativen Erkrankungen dar.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass zirkulierende MSCs durch einen nicht-invasiven Ansatz gewonnen werden können und eine „ex vivo“-Quelle für die Überwachung verschiedener Differenzierungswege unter normalen und pathologischen Bedingungen darstellen. Daher sind sie eine bemerkenswerte Ressource für verschiedene klinische Anwendungen.