Juan Wang, Jieying Xu, Qixin Han, Weiwei Chu, Gang Lu, Wai-Yee Chan, Yingying Qin, Yanzhi Du
Hintergrund: Primäres Ovarialversagen (POF) ist definiert als Follikelversagen bei Frauen im gebärfähigen Alter. Obwohl viele Faktoren als mitverantwortlich für das Auftreten von POF vermutet werden, bleibt die genaue Ätiologie unklar. Darüber hinaus sind Veränderungen im Mikrobiom von Patientinnen mit POF nur unzureichend erforscht. Ergebnisse: In dieser Studie wurde die vaginale Mikrobiota von 22 Patientinnen mit POF und 29 gesunden Personen untersucht. Die Hochdurchsatz-Sequenzierung Illumina MiSeq, die auf die V3-V4-Region des 16S-ribosomalen RNA-Gens (rRNA) abzielt, wurde verwendet, um die Beziehungen zwischen der Vaginalflora und den klinischen Merkmalen von POF zu untersuchen. Anders als in früheren Studien stellten wir fest, dass sich die Vielfalt und der Reichtum der Vaginalflora von Patientinnen mit POF signifikant von denen gesunder Kontrollpersonen unterschied. Ein Vergleich der Vaginalflora von Patientinnen mit POF mit der von Frauen in den Wechseljahren ergab, dass die relative Häufigkeit von Lactobacillus bei letzteren signifikant reduziert war. Eine reduzierte Häufigkeit von Lactobacillus war außerdem mit einer niedrigeren Schwangerschaftserfolgsrate verbunden. Besonders interessant ist, dass L. gallinarum vor allem mit reproduktiven Indikatoren (FSH, E2, AMH, PRL) positiv verbunden zu sein scheint, während L. iners eine nachteilige Wirkung zu haben scheint. Das Ergebnis der vorliegenden Studie könnte die Identifizierung der mit POF verbundenen Mikrobiota ermöglichen, weitere Untersuchungen der Unterschiede in der Mikrobiota im Zusammenhang mit POF werden jedoch ein tieferes Verständnis der Krankheitspathogenese ermöglichen, die eine Veränderung der vaginalen Mikrobiota beinhaltet. Schlussfolgerungen: Die vorliegende Studie identifizierte die mit POF verbundene Mikrobiota. Weitere Untersuchungen der Unterschiede in der Mikrobiota im Zusammenhang mit POF werden unser Verständnis der Pathogenese der Krankheit verbessern, die eine Veränderung der vaginalen Mikrobiota beinhaltet