Yasuyuki Fujita und Atsuhiko Kawamoto
Chronische kritische Extremitätenischämie (CLI) ist definiert als das Endstadium einer Ischämie der unteren Extremitäten aufgrund einer atherosklerotischen peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) oder einer Vaskulitis, einschließlich einer Thrombangitisobliteration (Morbus Buerger). Bei CLI-Patienten besteht ein sehr hohes Amputationsrisiko und sie weisen eine eingeschränkte körperliche Funktionsfähigkeit auf, was trotz der Entwicklung chirurgischer Bypass-Techniken oder endovaskulärer Ansätze zu schwerer Morbidität und Mortalität führt. Daher ist die Erforschung neuer Strategien zur Wiederherstellung des Blutflusses in ischämischen Extremitäten bei Patienten mit CLI dringend erforderlich. Obwohl sich die Forscher zunächst auf die Gentherapie mit proangiogenen Wachstumsfaktoren konzentrierten, hat die jüngste Entdeckung somatischer Stamm-/ Progenitorzellen, einschließlich aus dem Knochenmark (BM) stammender endothelialer Progenitorzellen (EPCs) und mesenchymaler Stammzellen (MSCs), das Feld der therapeutischen Angiogenese für CLI drastisch weiterentwickelt. Im Jahr 2002 wurde in der ersten klinischen Studie zur intramuskulären Injektion von aus BM gewonnenen mononukleären Zellen (BM-MNCs) die Sicherheit, Durchführbarkeit und Wirksamkeit bei CLI-Patienten nachgewiesen. Seitdem wurden mindestens 50 klinische Studien zur Therapie mit aus BM und peripherem Blut (PB) gewonnenen MNCs, 4 Studien zur Therapie mit CD34+-Zellen (einer EPC-angereicherten Fraktion) und 8 Studien zur MSC-Therapie bei CLI durchgeführt. Insgesamt sind die Ergebnisse dieser klinischen Studien der frühen Phase zu Stamm-/Progenitorzelltherapien möglicherweise sicher, durchführbar und wirksam. Es wurden jedoch nur wenige klinische Studien der späten Phase durchgeführt. Derzeit laufen mindestens 3 Studien der Phase III, darunter 2 Studien mit BMMNCs und 1 Studie mit durch Granulozyten-Kolonie-stimulierenden Faktor (G-CSF) mobilisierten PB-MNCs. Dieser Bericht bietet einen Überblick über die präklinischen und klinischen Berichte, um die Nützlichkeit und die aktuellen Einschränkungen der zellbasierten Therapien aufzuzeigen.