Thomas G, Gedif T, Abeshu MA und Geleta B
Hintergrund: In Entwicklungsländern wie Afrika steigt die Zahl der Abtreibungen nach ungewollten Schwangerschaften. Unsichere Abtreibungen gefährden die Fortschritte bei der Reduzierung der Müttersterblichkeit und dem Erreichen der Millenniums-Entwicklungsziele. Die medikamentöse Abtreibung ist eine der sicheren Abtreibungsmethoden. Ein angemessenes Wissen von Frauen im gebärfähigen Alter trägt zur Vorbeugung und Kontrolle unsicherer Abtreibungen und der daraus resultierenden Mortalität und Morbidität bei. Ziel dieser Studie war es daher, das Wissen, die Einstellung und die Praktiken in Bezug auf medikamentöse Abtreibungen unter Studentinnen des College of Social Sciences der Addis Ababa University zu untersuchen.
Methode: Zwischen dem 1. Juni und dem 5. Juli 2013 wurde eine quantitative Querschnittsstudie durchgeführt, die durch Interviews mit Schlüsselpersonen ergänzt wurde. Die quantitativen Daten wurden mithilfe eines strukturierten, selbst ausgefüllten Fragebogens erhoben und die qualitativen Daten wurden vom leitenden Forscher mithilfe eines Interviewleitfadens erhoben.
Ergebnisse: Das Alter der Studienteilnehmer lag zwischen 18 und 25 Jahren, das Durchschnittsalter betrug 20,6 ± 1,5 Jahre. Drei Viertel der Befragten (159, 74,6 %) wussten, was medikamentöser Schwangerschaftsabbruch bedeutet, wobei 11 (6,9 %) bzw. 97 (61 %) von ihnen viel bzw. wenig über medikamentösen Schwangerschaftsabbruch wussten. Die Mehrheit (142, 66,7 %) der Studienteilnehmer würde einer ungewollt schwangeren Frau zu einem Schwangerschaftsabbruch raten, und 86 (40,4 %) würden einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung ziehen, wenn sie selbst ungewollt schwanger wären. Von den 21 Befragten mit Abtreibungserfahrung führten 13 (61,9 %) einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch durch.
Schlussfolgerung: Die Studie ergab, dass die Mehrheit der Studentinnen der Universität Addis Abeba nur wenig über medikamentöse Abtreibungen weiß, die meisten von ihnen jedoch eine positive Einstellung gegenüber medikamentösen Abtreibungen haben.