Yardimci RE *, Gülsen Timur
Tenacibakulose , verursacht durch Tenacibaculum maritimum, kann zu schweren Todesfällen bei verschiedenen Meeresfischarten führen und stellt daher eine große Herausforderung für die Aquakultur im Mittelmeer dar. Um wirksame Präventivmaßnahmen (Impfung) entwickeln zu können, sind serologische Kenntnisse über diesen Erreger erforderlich. Zu diesem Zweck wurden neunzehn T. maritimum-Isolate charakterisiert, die zwischen 2008 und 2010 aus erkrankten Wolfsbarschen (Dicentrarchus labrax, L.) aus Zuchtbetrieben an der türkischen Ägäisküste gewonnen wurden. Alle Isolate bildeten nach 48-stündiger Inkubation bei 22-24°C flache, unregelmäßige, blassgelbe Kolonien, zeigten Pleomorphismus mit Gleitmotilität bei einer Größe zwischen 4-20 × 0,5 μm und waren ansonsten biochemisch mit dem T. maritimum-Referenzstamm NCIMB 2154T identisch. Die spezifische Fluoreszenz der T. maritimum-Isolate wurde mithilfe der indirekten Fluoreszenzantikörpertechnik (IFAT) nachgewiesen, die auch zum Nachweis des Bakteriums in Gewebeproben verwendet wurde. Das Vorhandensein von Antikörpern gegen diesen Erreger in den Blutseren der erkrankten Fische wurde mithilfe von Agglutination und einem Enzymimmunassay (ELISA) nachgewiesen. Dot-Blot-Tests identifizierten alle T. maritimum-Isolate als Serotyp O1. Unseres Wissens ist dies der erste Bericht über T. maritimum-Isolate des Serotyps O1 aus in der Türkei gezüchteten Wolfsbarschen.