Gebrehiwot Teklay, Befikadu Legesse und Mebratu Legesse
Hintergrund: Eine hochaktive antiretrovirale Therapie ist der Eckpfeiler der Behandlung von Patienten mit einer Infektion mit dem humanen Immundefizienzvirus. Eine antiretrovirale Therapie kann das Überleben der Patienten verlängern, allerdings sind diese Medikamente mit Nebenwirkungen verbunden, die die Therapietreue der Patienten beeinträchtigen können und in schweren Fällen eine Änderung des Behandlungsplans erforderlich machen können. Ziel der Studie ist es, die Prävalenz antiretroviraler Nebenwirkungen und die Behandlungsstrategien bei Patienten zu ermitteln, die im Jimma University Specialized Hospital eine antiretrovirale Therapie erhalten.
Methoden: Es wurde eine retrospektive Überprüfung der Patientenakten (2009–2011) durchgeführt, um Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der antiretroviralen Therapie zu ermitteln. Eine Stichprobe von 403 Patientenakten wurde mithilfe einer systematischen Zufallsstichprobenmethode ausgewählt. Die Daten wurden mithilfe eines strukturierten Datenabstraktionsformats erfasst. Die Daten wurden in SPSS Windows Version 16 eingegeben und der Chi-Quadrat-Test wurde verwendet, um mit Nebenwirkungen verbundene Faktoren zu analysieren. Ein P-Wert von weniger als 0,05 wurde als statistisch signifikant angesehen.
Ergebnisse: Etwa 65,5 % der Patienten hatten mindestens eine Nebenwirkung der antiretroviralen Medikamente entwickelt. Die am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen betrafen den Magen-Darm-Trakt und das zentrale Nervensystem. Zu den schweren Nebenwirkungen, die zu häufigen Umstellungen und Abbrüchen der Behandlung führten, zählten Anämie, periphere Neuropathie, Hautausschlag und Lebertoxizität.
Schlussfolgerung: Bei den meisten Patienten, die eine antiretrovirale Therapie erhalten, traten im Verlauf der Behandlung leichte bis schwere Nebenwirkungen auf, die das Behandlungsergebnis des Patienten beeinträchtigen können. Daher ist eine genaue Überwachung der Toxizität unter Berücksichtigung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses bei Fortsetzung, Umstellung oder Abbruch der Behandlung von entscheidender Bedeutung.